Karneval Hülser Trina soll Jecken führen

Hüls. · Nette Stölle Jonges stellen dem Prinzenpaar eine Dame an die Seite.

 Beim Rathaussturm in Hüls spielt die Trina-Garde schon jetzt eine wichtige Rolle. Künftig gibt es eine „Ober-Trina“.

Beim Rathaussturm in Hüls spielt die Trina-Garde schon jetzt eine wichtige Rolle. Künftig gibt es eine „Ober-Trina“.

Foto: Strücken, Lothar (sl48)

Fast jeder Hülser kennt sie, denn wenn man im Breetlooksdorf wohnt oder es in der Karnevalszeit besucht, kommt man nicht an ihr vorbei. Die Rede ist von der in rot und blau, mit Kopftuch und Klompen bekleideten „Trina“. Sie winkt dem Passanten aus hunderten Fenstern und von vielen Hauswänden freundlich zu, und nahezu jedes Hülser Kind kann das plattdeutsche Lied von der Trina singen. Die KKG Nette Stölle Jonges beschäftigt gleich eine ganze Garde von Breetlook (also Porree) schwingenden Trina-Darstellerinnen. Die Nette Stölle Jonges sind es nun auch, die dem Kult eine weitere Facette hinzufügen wollen: Eine offizielle „Hülser Trina“ soll in Zukunft gemeinsam mit dem Prinzenpaar die Jecken anführen.

Ende Oktober hatte sich eine kleine, zur Verschwiegenheit verpflichte Gruppe von Vereinsmitgliedern auf die Suche nach einer geeigneten Kandidatin gemacht. Nach kurzer Zeit hatte man sie gefunden, die Dame, die das neben dem Breetlook und dem Prinzenpaar wichtigste Symbol des Hülser Karnevals „mit Herz und Humor innerhalb und außerhalb von Hüls in vorderster Linie vertreten soll“.

Die „Hülser Trina der KKG Nette Stölle Jonges“, so die korrekte Bezeichnung, soll eine Bewegung anführen, die im Jahr 1934 von Maria Klinkenberg mit den Worten „Eck bön die Hölsche Trina!“ begründet wurde. Spielten die Frauen zu dieser Zeit und noch viele weitere Jahre im Karneval eine untergeordnete Rolle, so zeigten sie seither in ihren rot-blauen Kostümen humorvoll und lautstark ihren Wunsch zur Gleichberechtigung. Dem kam die KKG Nette Stölle Jonges mit der Gründung der Trina-Garde im Jahr 1952 nach.

Mit den Jahren wurde die Garde ein unverzichtbarer Bestandteil des Hülser Karnevals und weit über die Grenzen von Hüls hinaus bekannt. Warum also nicht der allgemeinen Prinzenregentschaft in jeder Session eine neue gleichberechtigte und würdige Vertreterin dieses einzigartigen Trina-Brauchtums an die Seite stellen? Dieser Gedanke nahm in den Köpfen der KKGler schnell Formen an. Im kleinen Kreis formulierte man Modalitäten sowie Auswahlkriterien – und als der Name der Dame fiel, war man sich schnell einig. Es folgte ein Gespräch mit der Kandidatin, und als diese ihre Zustimmung signalisierte, hatte jeder Beteiligte das Gefühl, dass hier etwas ganz Besonderes für den Hülser Karneval passiert.

Die Auserwählte kann den Zeitpunkt ihrer Proklamation kaum erwarten. Und auch wenn das Geheimnis um ihre Person erst am 9. Februar während der zweiten Sitzung der KKG Nette Stölle Jonges gelüftet werden wird, hofft sie schon jetzt auf die Unterstützung aller Hülser Karnevalisten. Red

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