Politik : Timo Kühn: „Ich kann gut auf Menschen zugehen“
Hüls Timo Kühn (CDU) ist für zweieinhalb Jahre Bezirksvorsteher von Hüls – er hofft in dieser Zeit unter anderem auf eine Grundsatzentscheidung zum neuen Schwimmbad
Timo Kühn (38) bekennt es ganz offen: „Beim ersten Mal habe ich noch FDP gewählt.“ Der neue Bezirksvorsteher von Hüls stammt nach eigenem Bekunden aus einer liberalen Familie. Zur Jungen Union und zur CDU kam er erst über Jörg Minhorst, Sohn des damaligen Bezirksvorstehers von Hüls, Norbert Minhorst. Die ersten Einsätze in einem Wahlkampf hatte er dann am Stand des damaligen CDU-Landtagsabgeordneten Wilfried Schittges. Besonders aufgeregt war Timo Kühn dabei nicht: „Ich habe wenig Berührungsängste, kann gut auf Menschen zugehen.“
Kühn: „Da müssen wir in der Ortspolitik besser sein“
Den letzten Anstoß, selbst aktiv in die Kommunalpolitik einzusteigen, bekam er erst vor etwa 14 Jahren durch Ehefrau Daniela. Nachdem Kühn daheim mal wieder über etwas in der Kommune geschimpft hatte, das ihm nicht gefiel, sagte sie zu ihm: „Dann engagiere dich doch mal.“ Und so ist es auch gekommen. „Mitglied des Stadtrates zu werden, war gar nicht mein Ziel“, erinnert sich Kühn. „Ich wollte einfach nur mitdiskutieren können.“
Durch sein Engagement in der Lokalpolitik hat der Mann mit der markanten Brille lernen müssen, wie viele Jahre manche Dinge bis zur Umsetzung brauchen, wie viel Vorlauf zum Beispiel ein Bebauungsplan hat. Und gerade in dieser Phase, so seine Erfahrung, bekomme der Bürger vielfach gar nicht mit, dass er Einfluss nehmen kann. Wenn aber der Satzungsbeschluss einmal verabschiedet sei, dann sei es eigentlich schon viel zu spät, um noch Dinge ändern zu können. „Da müssen wir in der Ortspolitik besser sein“, fordert Kühn.
Im CDU-Vorstand habe man bereits diskutiert, wie man zum Beispiel junge Leute besser erreichen könne. Im Vorfeld der Kommunalwahl habe er als Vorsitzender der CDU in Hüls schon Dinge wie Videos zu 14 bis 16 Themen erfolgreich ausprobiert, die auf YouTube zu finden sind. Und auch auf Facebook ist der Ratsherr seit dem 11. November mit einer eigenen Seite präsent, berichtet dort zum Beispiel von seiner Kranzniederlegung am Volkstrauertag oder darüber, dass die Sitzung der Bezirksvertretung vor Weihnachten wegen der Corona-Gefahr abgesagt worden ist. Über eine separate Homepage, die derzeit vorbereitet wird, sollen Interessierte zudem erfahren können, welche Beschlüsse es eigentlich zu den verschiedenen Themen gegeben hat, kündigt der Bezirksvorsteher an.
„Tempo 30 sollte möglichst durchgängig sein“
Zweieinhalb Jahre wird er dieses Amt bekleiden, danach von Thorsten Hansen (Grüne) abgelöst. So ist es vereinbart. Ein Problem kann Kühn darin nicht erkennen. Mit Hansen verstehe er sich menschlich sehr gut, die Gespräche mit den Grünen nach der Kommunalwahl seien ebenfalls gut verlaufen. Man sei auch jetzt im stetigen Austausch. „Wir wollen die Dinge gemeinsam angehen“, betont der CDU-Politiker.