Hülser Schützen laden zu Zapfenstreich und Festumzug ein

Historische Schützenbruderschaften feiern fünf Tage mit einem bunten Programm. Es endet mit dem „Wurstbeiholen“.

Krefeld-Hüls. Die Hülser Schützen stehen Gewehr bei Fuß. Heute beginnt für sie ein fünftägiger Feier-Marathon. Das Volks- und Heimatschützenfest der Historischen Schützenbruderschaften von Hüls 1464 — 1597 findet traditionell alle drei Jahre zu Pfingsten statt. Während sich die Aktiven auf diese ereignisreichen Tage freuen, haben sie dennoch den Blick schon auf das Jahr 2014 gerichtet. Dann feiert die Bruderschaft ihr 550-jähriges Bestehen.

Die Zahlen im Vereinsnamen benennen die Gründungsjahre der jüngsten und ältesten Schützenbruderschaft, die sich zu einem Verein zusammengeschlossen haben. „Insgesamt sind es vier“, erklärt Brudermeister Günter Tenberg. „Die Steeger Junggesellen Wohlgemuth von 1537, St. Sebastianus Hüls von 1495, die Kilianer Junggesellen Orbroich von 1597 und die Hülser Junggesellen von 1464.“ Nur die beiden erstgenannten überstanden den Zweiten Weltkrieg. Sie schlossen sich dann im Oktober 1964 zusammen.

Übrigens gehören dieser Bruderschaft auch viele aktive Frauen an. „Dies ist bei uns schon lange so und wir sind stolz darauf“, erklärt der Brudermeister.

Der aktuelle Schützenkönig heißt Jakob Wimmers. Mit seiner Frau Rosi bildet er das Königspaar. Zum Königshaus gehören weiterhin Christian und Petra Wimmers als Ministerpaar, ebenso wie Klaus und Monika Claassen. Die dritte Generation im familiär geprägten Königshaus ist Schülerprinz Pascal Wimmers. Jungschützenprinz ist Christian Tenberg.

Traditionell wird der Schützenkönig im Jahr nach dem großen Fest ermittelt. Das Schießen findet immer an Christi Himmelfahrt statt. Dann folgen ein Ruhejahr und wieder das Schützenfest. „Es öfter als alle drei Jahre stattfinden zu lassen, ist nicht möglich.“ Der finanzielle Aufwand sei zu groß, außerdem sei mit einer jährlichen Wiederkehr in Hüls zu viel los mit Frühlings- und Sommerfest, Bottermaat und 900-Jahr-Feier in diesem Jahr.

Höhepunkte der Feierlichkeiten sind der Große Zapfenstreich auf dem Hülser Markt heute um 22.30 Uhr und der Festumzug am Sonntag mit der Parade um 17 Uhr, ebenfalls auf dem Hülser Markt. Wimmers: „Zum Großen Zapfenstreich spielen die Nette Stölle Jonges und das Trommlerkorps Schaephuysen. Wir ziehen auf und die Feuerwehr stellt die Fackelträger.“ Der stimmungsvolle Abend beginnt mit dem „Locken zum Großen Zapfenstreich“ und endet mit der Nationalhymne.

Der Festumzug ist ein weiterer „Knaller“. Er startet am Sonntag um 15.15 Uhr. Der Zugweg beginnt an der Bruckerschen Straße, Ende ist am Strathhof. Ein Blickfang sind sicherlich die schön geschmückten Kutschen.

„Wurstbeiholen“ heißt es am Dienstag. Wenn die Schützen durch Hüls ziehen, spendieren viele alteingesessene Bewohner Mettenden oder Wiener. „Das hat einen historischen Hintergrund“, erzählen Tenberg und Wimmers. „Um früher das Dorf vor Räubern und Gesindel zu schützen, hielten die Schützen Wache.“ Um sie zu beköstigen, zogen die dienstfreien Kameraden von Haus zu Haus, um Wurst zu sammeln, sprich: Wurstbeiholen.

Die Schützenbruderschaft hat zudem eine Zehn-Meter-Wurst beim Metzger bestellt. „Alle Würste werden Dienstagabend kostenlos verteilt.“

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