Hüls: Wenn die Trinas sich mit Breetlook bewaffnen

Gleich zwei Sitzungen sorgten für gute Laune: Sechserrat und Nette stölle Jonges.

Krefeld. Hüls schafft das: Zwei ausverkaufte Sitzungen in gut hundert Meter Abstand an einem Abend. Während die "Nette stölle Jonges" im goldenen Hirsch-Saal allerlei Dönekes hörten, hatte der über sechs Jahrzehnte alte Sechserrat der Katholischen Jugend das Heinrichstift in ein Kino verwandelt.

Dabei half auch das Inrather Fanfarancorps, das Präsident Lukas Hülbusch ebenso begrüßen konnte wie das Hülser Prinzenpaar Jens I. Hausmanns und Monika II. Redder. Dagegen konnte Eva Hombergs, die Reinigungskraft des Saales, nur Unglaubliches berichten. Belauscht hatten Arndt Thissen, Achim Küsters und Nils Funger die Schlange vor dem Damenklo: nicht zu fassen. Eine solide Damenriege brachte die besten Tanzkostüme aller Zeiten auf den Steg.

Weghören mussten einige, als Bernhard Schauws, Armin Kaufmann und Präsident Lukas Hülbusch über das neue Café am Markt und viel Familiäres tratschten. Gegen jede Art von Karneval hatte Stefan Wolters Reime gedrechselt. Ein Klempner-Trio wärmte Vorurteile auf: Ein Rohrbruch lässt den "Driet" der Großstadt in die Idylle fließen. Schrecklich! Dass in Hüls nicht nur Trinas mit Breetlook umgehen können, bewiesen Stefan Erlenwein und David Drink. Sie unterlagen aber schon optisch der Damenmannschaft, die die Neue Deutsche Welle tänzerisch zu bewältigen versuchten.

"Dat Hölsche Näske ös entzückt Dat et ens wiehr noa Breetlook rück", schmetterten die "Nette stölle Jonges" ihr Vereinslied und machten deutlich, dass "en Höls" die karnevalistischen Uhren anders ticken. Dafür standen die Trinas und "Breetlook": "Die Hölsche Trina steht on wenk, nä wat die Diehr noa Breetlook stenk." Später berichteten die Trinas musikalisch von ihrer Mallorca-Tour: "Heeh, ab in den Süden, der Sonne hinterher."

Die Gäste der eher familiären Veranstaltung waren in phantasievollen Kostümen erschienen und amüsierten sich prächtig. "Das Programm wird ausschließlich von Eigengewächsen gestaltet", sagte Christian May, Erster Vorsitzender des Vereins, stolz und stieg als Paul Potts - mit noch nicht begradigten Zähnen - zu Playback-Klängen in die Bütt.

Doch zum Auftakt kam zunächst mit Ida Kohr ein "Hölscher" Original, das von seinen Erlebnissen als Jungfrau zwischen Flöthbach, "Rhin" und Maas berichtete: "De Präses hat mir de goldene Keuschheitsgürtel verliehen. Die Witzraketen Dopp und Depp nahmen "Ullalla" Schmidt aufs Korn.

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