Orgel : Die Konventkirche in Hüls hat ein neues Schmuckstück
Barocke Weidtmann-Orgel ist restauriert und verbreitet ungewohnt kammermusikalischen Charakter.
Krefeld. Für die barocke Weidtmann-Orgel in der Konventskirche war dies eine Premiere. Nach abgeschlossener Restaurierung erklang sie zum ersten Mal wieder in einer kleinen Andacht. Rund 80 Personen waren der Einladung der Hülser Gemeinde gefolgt. Sonst pflegen zu einem solchen Nachtgebet, das alle 14 Tage angeboten wird, gerade einmal 10, 15 Gläubige zu kommen, sagt Winfried Denter, der durch die Andacht führte.
Den musikalischen Teil bestimmten Vokal- und Orgelwerke der Renaissance. Das Vokalquartett St. Cyriakus begann a cappella mit einem englischen Gesang von Thomas Tallis. „If ye love me“ trugen die Sängerinnen und Sänger auf der Empore vor. Ihr klarer, schnörkelloser Gesang und der minimalistische Klang der historischen Orgel brachten eine authentische Atmosphäre in die Konventskirche.
Bei den Orgelwerken spielte Matthias Zangerle Werke von Jacob Praetorius, Jakob Paix und Jan Pieter Sweelinck. Ungewohnt — gerade in der Nachbarschaft von St. Cyriakus und der großen Metzler-Orgel mit ihren drei Manualen und 49 Registern — ist der „kammermusikalische Charakter“ der Weidtmann-Orgel.