Dem Hülser Bruch geht das Wasser aus

Seit acht Jahren steht das Hülser Gebiet unter Naturschutz. Das Grünflächenamt sieht die Entwicklung positiv, macht sich aber auch Sorgen.

Hüls. Eine erfolgreiche Zwischenbilanz ziehen die Naturschützer im Fachbereich Grünflächen der Stadt nach acht Jahren Naturschutzgebiet Hülser Bruch. Allerdings mischen sich in diese Bilanz auch Sorgen. Landschaftspfleger Theo Malschützky wies warnend auf den weiteren Rückgang des Grundwassers im rund 440 Hektar großen Gebiet im Krefelder Norden hin. "Das Wasser ist unser größtes Problem."

Mit Aufstaumaßnahmen im südlichen Bereich werde versucht, den Rückgang der wichtigen Lebensgrundlage für Flora und Fauna aufzuhalten. Malschützky: "Insbesondere die Niederwälder brauchen Wasser." Bei einer weiter negativen Entwicklung in dem früheren Sumpfgebiet müsse mit einem Artenrückgang gerechnet werden.

Oberstes Ziel des Naturschutzes im Hülser Bruch, so betont Doris Törkel, Leiterin des Fachbereichs Grünflächen, sei die Erhaltung einer einmaligen Kulturlandschaft. Das Bruch ist eine in dieser Art einmalige alte Landschaft mit abwechslungsreicher und vielfältiger Vegetation (Niederwald, Mittelwald, Hecken, Kopfbäume, Dyks, Heide, Grünlandbereiche). Es ist Heimat für viele Tiere und Pflanzen (u.a. Amphibien, Pirol und Schwarzspecht, Steinkauz, Baumfalke), denen hier wegen der Vernichtung vieler Feuchtgebiete noch eine Möglichkeit zum Überleben geboten werden soll.

Ausdrücklichen Dank richtet Törkel an die 13 Landschaftswächter, die sich im Auftrag der Stadt ehrenamtlich um das Naturschutzgebiet kümmern. Aber auch eine Reihe von Naturschutzverbänden wie der Nabu oder Einzelpersonen, Schulklassen und sogar jugendliche Straftäter seien zu berücksichtigen.

Als nächsten Schritt kündigte Heino Thies von der Unteren Landschaftsbehörde ein "neues System der Info-Vermittlung für die Besucher des Bruchs" an, ähnlich wie an der Landwehr. Damit solle "die Geschichte einer Landschaft nachzulesen" sein. Nicht zuletzt würde so vom Naturschutz auch ein Stück Heimatkunde geleistet.

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