Das Hülser Rathaus soll barrierefrei werden

Gegen die Stimmen der CDU wird das Thema Teil der Etatberatungen, beschließt die Bezirksvertretung.

Das Hülser Rathaus soll barrierefrei werden
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Kaum ist die Sitzung der Bezirksvertretung-Hüls eröffnet, wird sie auch schon unterbrochen. Die CDU-Vertreter wollen die Etat-Beratungen von der Tagesordnung nehmen, da ihre Klausurtagung dazu noch nicht stattgefunden habe. Nachdem sich SPD, Grüne und FDP zur Beratung zurückgezogen haben, stimmen sie mit Mehrheit dafür, zu beraten. Der Grund: Sie wollen sich den wichtigen Einfluss auf die anstehenden Haushalts-Beratungen nicht nehmen lassen.

In gemeinsamen Anträgen fordert diese politische Verbindung beispielsweise, Geld für den barrierefreien Zugang des Hülser Rathauses zu verankern, damit alle Bürger Sitzungs- und Trausaal erreichen können. Hier sollen je 75 000 Euro für Ansatz und Planung eines Außenaufzugs bereitgestellt werden.

CDU-Sprecher Timo Kühn findet, es sei „nice to have“, also: nett einen Aufzug zu haben. „Aber muss das jetzt sein?“. Er erinnert an den Nothaushalt. Jutta Kind-Brüggemann erklärt: „Man muss nicht zwingend in Hüls heiraten.“

Die Aussage ruft mehr als Verwunderung bei den anwesenden Bürgern hervor. Dazu sagt Vorsteher Hans Butzen: „Die Aussage ,nice to have‘ im Zusammenhang mit Behinderten sei bemerkenswert. „Der barrierefreie Zugang ist dringende Notwendigkeit. Diese Themen gehen in die Entscheidungsfassung der Etatberatungen ein.“ Er weiß auch, dass es in Krefeld — außer dem Stadtpalais — kein barrierefreies Standesamt gibt. Günter Föller (Grüne) ergänzt: „Wir sind dazu da, das für die Hülser zu schaffen, was wir für wichtig erachten.“

Mit den Bündnisstimmen plus der AfD geht der Antrag durch. Von den Christdemokraten gibt es ein „Nein“. Mit diesen Stimmen, bei CDU-Enthaltung, werden folgende Themen für die Haushaltsplanberatungen angenommen: Neugestaltung Umfeld Hülser Bahnhof, Neugestaltung Kirmesmarkt, Erneuerung Krefelder Straße, Instandsetzung Konventsstraße, Radwegemarkierung Kempener Straße, Nachpflanzungen von Straßenbäumen und Kunstrasen-Großspielfeld bei der Bezirkssportanlage Hölschen Dyk. Für den Kunstrasen sollen 72 000 Euro Planungskosten und 465 000 Euro Baukosten in den Haushalt eingestellt werden; sicherheitshalber, falls die Sportpauschale nicht zieht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort