Barfußweg: Schreiten auf Basaltsplitt, Kies und Muscheln

Auf dem neuen Barfußweg im Innenhof des Helios-Klinikums sollen die Bürger ihren Körper wieder bewusst erleben können.

Hüls. „Das fühlt sich einfach phantastisch an“, schwärmt Klaus-Dieter Ohlig, erster Vorsitzender des Hülser Bürgervereins, während er über den Basaltsplitt läuft. „Und es fördert die Durchblutung“, sagt Heino Pesch, den auch das schlechte Wetter nicht davon abhalten kann, barfuß und mit hochgekrempelter Hose über die Erlebnisfelder im Innenhof des Helios-Klinikums zu laufen.

Sie sind die Ersten, die die fünf Areale bestehend aus Sand, Rindenmulch, Kies, Basaltsplitt und Muscheln beschreiten dürfen. Zur Einweihung des Barfußweges sind am Samstag jedoch nicht nur Vertreter des hiesigen Bürgervereins gekommen, auch Sabine Helmer, Chefärztin der Inneren Medizin im Helios, ist anwesend, um den neuangelegten Parcours mit den eigenen Füßen zu erleben. „Den meisten Menschen ist gar nicht bewusst“, erklärt die 45-Jährige, „welche Auswirkungen eine falsche Fußstellung für den gesamten Körper haben kann. Manchmal sind sogar Kopfschmerzen darauf zurückzuführen.“

Der menschliche Fuß ist ein hochsensibler Körperteil mit einer verhältnismäßig dünnen Haut und zahlreichen Nervenenden. Doch durch das Laufen in Schuhen verliert der zivilisierte Mensch zunehmend den Bezug zur eigenen Fortbewegung. Oft werden Fehlstellungen wie X- oder O-Beine so gar nicht mehr wahrgenommen. Die Folgen sind orthopädische Schäden.

„Wir möchten, dass die Hülser hier einen Ort haben, an dem sie ihren Köper wieder einmal bewusst erleben können“, sagt Klaus Dieter Ohlig. „Der Barfußweg soll für alle Menschen da sein. So kommt auch eine Mischung zwischen Patienten und Besuchern zustande, die sicherlich für beide Seiten positiv ist. Wir sind sehr dankbar, dass die Heliosleitung unseren Vorschlag so toll umgesetzt hat.“

Insgesamt 1600 Euro wurden seitens des Verbundkrankenhauses investiert, wie Birgit Fieler, Geschäftsführerin des Helios-Klinikums in Hüls, berichtet. In Zukunft sei durchaus vorstellbar, den Barfußweg durch neue Flächen zu erweitern oder andere Geräte zur körperlichen Ertüchtigung zu installieren. „Vielleicht entsteht hier sogar ein Mehrgenerationen-Park“, sagt Ohlig mit Blick in die Zukunft.

Nun sei allerdings erst einmal wünschenswert, dass die neue Anlage im Bewusstsein der Hülser ankommt.

Ein Schild, das vor dem Krankenhaus auf den Barfußweg hinweisen soll, sei schon in Planung. „Ich denke, dass jeder sehr schnell den positiven Effekt spüren wird“, so Helmer, „Barfußlaufen ist ein Achtsamkeitstraining, es hat etwas Meditatives, das den Geist füttert. Zudem bietet die Fußgymnastik ganz praktische Vorteile.“ Wem also in diesem Jahr der Strandurlaub verwehrt bleibt, kann seine Füße in den Sand des Barfußwegs graben.

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