Kirche Hülser Pfarrer Paul Jansen klagt: Autofahrer parken Trauergäste zu

Krefeld · An der Kirche St. Cyriakus kommt es laut Pfarrer Paul Jansen regelmäßig zu unschönen Szenen. Wild abgestellte Fahrzeuge sorgen für Behinderungen bei Beerdigungen und Messen.

 Pfarrer Paul Jansen am Hauptportal von St. Cyriakus in Hüls. Er ärgert sich darüber, wenn Falschparker die Flächen an den Kircheneingängen zuparken.

Pfarrer Paul Jansen am Hauptportal von St. Cyriakus in Hüls. Er ärgert sich darüber, wenn Falschparker die Flächen an den Kircheneingängen zuparken.

Foto: ja/Bischof, Andreas (abi)

Trauergäste, die sich zwischen parkende Wagen quetschen müssen, um den Verstorbenen nach dem Beerdigungsgottesdienst das letzte Geleit aus der Kirche heraus zu geben, sind ein anhaltendes Ärgernis für den Hülser Pfarrer Paul Jansen. Den katholischen Geistlichen bringt sonst nicht so schnell etwas aus der Ruhe. Aber wild parkende Autos vor den Türen von St. Cyriakus sind für ihn ein so großes  Problem geworden, dass er sich jetzt an den Hülser Bezirksvorsteher Hans Butzen wandte. Jansens Ärger wurde zum Thema in der Bezirksvertretung Hüls am Dienstag.

Heiligabend wird es extrem
mit den Falschparkern

„Da wird am Ende der Messe der Sarg aus der Kirche getragen und es stehen vier oder mehr Wagen im Weg“, sagt Jansen, „das ist unwürdig.“ Bei fast jeder Beerdigung gebe es das Problem, dass dieser Bereich zugeparkt sei. Das Fass zum Überlaufen gebracht habe bei ihm der Heiligabend. Drei Christmetten mit zwischen 1500 und 1800 Besuchern hat Jansen dann vor der Brust. „Und die Tür des nördlichen Eingangs war so zugeparkt, dass auch der ebenerdige Eingang für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Rollatoren nicht zu benutzen war.“ Auch als Arbeiten am Dach des Gotteshauses nötig waren und ein Kran eingesetzt werden musste, habe man erst einmal die Besitzer zahlreicher Pkw durch die Polizei ermitteln müssen.

Nun hofft der Priester, dass ihm die Bezirksvertreter in Hüls helfen können und überlegen, „wie man das abstellen kann“. Die Wagenbesitzer, die ihre Fahrzeuge verbotenerweise in der Fußgängerzone abstellten, seien „die üblichen Verdächtigen“, sagt Jansen und meint damit Nachbarn. Man habe versucht, sie anzusprechen. „Das nutzt nix.“ Außerdem Zettel verteilt, auf denen die Wildparker informiert wurden, dass sie in diesem Bereich nicht stehen dürften. Nichts habe bisher geholfen.

Pöller wären für Jansen eine Lösungsmöglichkeit – solche, die Pfarrer oder Küsterin mit einem Schlüssel aus dem Boden holen oder wieder einbringen könnten. Doch darüber müsste die Stadt, sprich: zunächst die Hülser Bezirksvertretern, entscheiden. Denn das Gelände gehört zwar der Kirche, sie hat es aber der Stadt gewidmet – mit allen Rechten und Pflichten.

Hans Butzen: „Pöller sind keine Lösung für das Problem“

Der Hülser Bezirksvorsteher Hans Butzen hat Verständnis für die Probleme der Gemeinde, Pöller als Lösungsansatz sieht er aber nicht. „Ich hoffe eigentlich darauf, dass der gesunde Menschenverstand in dieser Sache siegt und die Autofahrer nicht direkt ins Portal der Kirche fahren.“

Um den Druck zu erhöhen, plädiert Butzen für ein absolutes Haltevorbot an St. Cyriakus. „Und wer sich nicht dran hält, wird halt abgeschleppt.“ In Hüls gebe es laut dem Bezirksvorsteher ausreichend Parkmöglichkeiten, auch im innerstädtischen Bereich. So böten die Parkflächen auf dem Kirmesplatz an der alten Feuerwache, am Beckshof, an der Schulstraße und der Kempener Straße genügend Stellflächen.

In der Verkehrsschau (Polizei, Feuerwehr, Tiefbauamt und Kommunalbetrieb) soll das Parkproblem vor St. Cyriakus thematisiert werden, um zu einer Lösung zu kommen.

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