Musik in Hüls : Ausflug in die Klangwelt der Naturtöne eines Alphorns
Musiker Heinz-Peter Kortmann und Hornist Willi Junker boten ein außergewöhnliches Kirchenkonzert.
Krefeld. Ein Alphornkonzert in einer Kirche am Niederrhein, das war am Wochenende eine Sensation. Musiker Heinz-Peter Kortmann führte ausschließlich Literatur auf, die im Original für Orgel und Horn geschrieben wurde. Doch nicht nur Alphornklänge bot das Konzert in der gut besuchten Cyriakuskirche am Sonntag.
Hornist Willi Junker konnte aus seinem größeren Instrumentenfundus auch noch ein Parforcehorn sowie ein Waldhorn vorstellen. Schön, dass der Kirchenmusiker und Musikpädagoge dem Publikum zur Konzerteinführung eine kleine Weiterbildung in Sachen Horninstrumente gab.
Die ältesten Formen der Hörner, zu denen auch das Alp- und das Parforcehorn gehören, besitzen keine Klappen oder Ventile. Nur mit den Lippen kann der Musiker unterschiedliche Töne erzeugen, die man als Naturtöne bezeichnet. Eine solche Naturtonreihe, die auf dem Alphorn aus 16 Tönen besteht, führt Junker auch gleich vor. Beim Parforce-, auch Jagdhorn genannt, hat der Bläser noch die Möglichkeit, mit seiner Hand im Trichter des Instruments den Luftkanal zu verändern. Durch dieses Stopfen können Halbtonschritte entstehen.
Um das Spiel mit seiner rechten Hand zu veranschaulichen, stellt er sich bei den ersten drei Stücken, die er als „Messe de Saint Hubert“ zusammengefasst hat, mit dem Rücken zum Publikum. So können die Besucher verfolgen, wie viel Handarbeit sonst versteckt wird.
Die drei Stücke von Jules Cantin, Gaston Chalmel und Charles Tyndare (18./19. Jahrhundert) sind auch für Nicht-Jäger eindeutig als Aufforderungen zur oder Einleitung einer Jagd zu erkennen. Die Orgel macht dem Horn seine führende Rolle nicht streitig.