Zeelink Startschuss für Gasleitungs-Projekt

Holterhöfe/Hüls. · Die Vorarbeiten für die Zeelink-Trasse laufen. Die Leitungen werden in Tönisvorst, Willich, Krefeld und St. Hubert verlegt.

 Erdgasfernleitung Zeelink wird in Holterhöfe und Hüls verlegt.

Erdgasfernleitung Zeelink wird in Holterhöfe und Hüls verlegt.

Foto: Dirk Jochmann/Dirk Jochmann (DJ)

Bürger in Holterhöfe im Bereich Willich, Tönisvorst und Forstwald sind kürzlich durch die Fällung von Bäumen darauf aufmerksam geworden: Der Bau der Erdgas-Fernleitung „Zeelink“ steht unmittelbar bevor. Das Projekt wird die Stadt Krefeld im Bereich Holterhöfe sowie zwischen Hüls und St. Hubert berühren. Größere Eingriffe in die Landschaft sind vor allem auf Tönisvorster Stadtgebiet zu erwarten.

Hinter dem Namen Zeelink steht ein großes Bauvorhaben der Firmen Open Grid Europe (75 Prozent) und Thyssengas (25 Prozent). Beide wollen eine neue Erdgasfernleitung von Eynatten (Belgien) nach Legden (Münsterland) in Betrieb nehmen. Etwa 26 der insgesamt mehr als 200 Kilometer langen Leitung sollen entlang der Stadtgrenze westlich von Krefeld führen – ganz dicht vor allem am Stadtteil Hüls vorbei. Den Namen verdankt das Projekt dem Umstand, dass die Erdgasleitung die Verbindung zum belgischen Zeebrügge herstellen soll.

Der Bau der Pipeline ist in fünf Bauabschnitte, sogenannte Lose, eingeteilt. Bauvorbereitende Arbeiten wie der Holzeinschlag in Holterhöfe haben am 21. Januar begonnen. Dies gilt auch für den Bauabschnitt 3, der auf knapp 44 Kilometern von der Station Hochneukirch über die Station Holterhöfe bis zur Station St. Hubert reicht. Der nächste Abschnitt ist 61,4 Kilometer lang, beginnt in St. Hubert und endet an der Station Dämmerwald in der Gemeinde Schermbeck.

Unter Stationen sind Anknüpfungspunkte in andere Leitungsnetze zu verstehen, in die künftig über Zeelink transportiertes H-Gas eingeleitet werden wird. Die Station Holterhöfe ist eine Schieberstation, die Station St. Hubert eine Verdichteranlage, die an das Leitungsnetz der NETG (Nordrheinische Erdgastransportleitungsgesellschaft) angeschlossen ist.

Der 600 Meter breite Trassenkorridor, der Mindestabstände zu Höchstspannungs-Oberleitungen einhalten muss, führt laut Karte zunächst östlich an Schiefbahn und Willich vorbei und erreicht südlich von Krefeld die Autobahn 44. Von dort aus wird die Rohrleitung (Durchmesser: 1,20 Meter) in einer Tiefe von 80 bis 100 Zentimetern entlang der Autobahn geführt, unterquert diese dann westlich der Hückelsmaystraße sowie nachfolgend den Autobahnzubringer Krefeld-Forstwald und knickt anschließend nach Nord-West ab. Dann unterquert die Leitung die Gladbacher und die Anrather Straße und passiert Krefeld zwischen Forstwald und dem Golfplatz Renneshof in Richtung Tönisvorst.

Die Trasse führt im weiteren Verlauf im Bogen westlich um St. Tönis und das Gewerbegebiet Tempelshof herum, um anschließend in Richtung Norden über Unterweiden wieder auf die Krefelder Stadtgrenze zu stoßen. Auf dieser geht es dann weiter in Richtung St. Hubert. Hinter der Autobahnauffahrt Kerken wird die Leitung schließlich den Kreis Kleve erreichen.

Bis Ende Februar wurde der Holzeinschlag auf der Trasse durchgeführt. „In den nächsten Tagen wird mit archäologischen Untersuchungen und der Kampfmittelräumung begonnen“, informiert Helmut Roloff, Precher bei Open Grid Europe.

Der eigentliche Baustart sei für den 1. April vorgesehen. Dann werde mit dem Mutterbodenabtrag und der Einrichtung der Wasserhaltung begonnen. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis November 2019 andauern. Die Inbetriebnahme ist für März 2021 geplant.

Bislang liegen für 165 von insgesamt 216 Leitungskilometern von Zeelink die Planfeststellungsbeschlüsse vor. Lediglich für das im Bereich der Bezirksregierung Münster liegende Baulos 5 steht der Planfeststellungsbeschluss noch aus. Er wird noch in diesem Monat erwartet.

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