25 Jahre brauchte eine Postkarte nach Hüls

Margret Ehret war sehr überrascht, als sie ein Andenken aus dem Schwarzwald erreichte.

Krefeld. Als Margret Ehret von ihrem Briefträger die Postkarte mit der Schwarzwälder Kirschtorte in die Hand gedrückt bekommt, ist sie erstmal baff. „Die Handschrift auf der Karte kam mir sehr bekannt vor, aber ich dachte, das kann ja nicht sein.“

Ihre Tante Lenchen ist immer in den Schwarzwald gefahren, aber die Freundin ist seit dem Jahr 2001 tot. „Als ich dann den Poststempel sah, erklärte sich die Karte.“

In Hinterzarten war sie am 15. August 1987 abgestempelt worden. Erst 25 Jahre später kam der Gruß bei Familie Ehret in Hüls an. „Ich hab den Briefträger gefragt wie so was passieren kann, wahrscheinlich ist die Postkarte vor vielen Jahren irgendwo zwischen gerutscht,“ erklärt die Rentnerin, „beim Aufräumen hat sie dann vielleicht jemand wiedergefunden.“

Jetzt lächelt eine Dame in alter Tracht mit rotem Kaffeeservice und einer Schwarzwälder Kirschtorte Margret Ehret von der Postkarte an. Auf der Rückseite ist sogar das Rezept gedruckt. „Vielleicht probiere ich das irgendwann einmal aus“, sagt sie.

Außerdem bittet Tante Lenchen den Hund Bobby ganz lieb zu grüßen, aber für den Familienhund kommt der Gruß leider zu spät. „Bobby ist einige Monate nach Tante Lenchen gestorben. Die beiden mochten sich immer sehr.“ Margret Ehret erzählt, dass Lenchen den Hund immer heimlich unter dem Tisch gefüttert habe.

„Auch wenn wir gesagt haben ‚Bobby, es gibt nichts.’ Aber das war nicht so schlimm.“

Die Rentnerin lacht. Und dann fügt sie noch hinzu: „Obwohl Tante Lenchen nicht mehr lebt, ist die Karte doch ein sehr schönes Andenken. Ich werde sie gut aufbewahren.“

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