Treff ohne Zwänge

Ein Jugendtreff, in dem körperliche Auseinandersetzungen an der Tagesordnung sind und in dem die Sozialpädagogen die Reißleine ziehen müssen, wenn Silvesterknaller Leib und Leben der Kinder gefährden, darf einfach nicht sein.

Schadensbegrenzung kann nicht die Aufgabenbeschreibung eines Jugendtreffs sein. Das Canapee sollte die Möglichkeit haben, anständig mit den Kindern zu arbeiten. Dazu gehört, ihnen einen Ort zu bieten, an dem sie ihre Freizeit verbringen können und nichts tun müssen. Nur ohne Zwänge sind sie bereit, sich den Jugendclub-Mitarbeitern anzuvertrauen.

Natürlich hat es auch vorher Projektarbeit gegeben. Diese sollte die offene Jugenarbeit aber unterstützen und nicht ersetzen.

Mit dem neuen Programm werden nur wenige Kinder und Jugendlichen im Stadtteil gleichzeitig angesprochen - der Rest muss draußen bleiben. Weil das Geld für zusätzliches Personal fehlt, scheitert hier die offene Jugendarbeit. Das Ende vom Lied wird wohl sein, dass die Cliquen ihre Streitigkeiten auf die Straße verlagern, wo sich niemand kümmert. Und dann wird ein ganzer Stadtteil darunter zu leiden haben.

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