Fischeln Sanierung der Kölner Straße beginnt ab Juni

Stadt und SWK greifen die vielen Änderungswünsche der Fischelner an keiner Stelle auf.

Fischeln: Sanierung der Kölner Straße beginnt ab Juni
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Bezirksvertretung, Bürgerverein und der Werbering Fischeln haben eine derbe Niederlage erlitten: Weder Anregungen noch politische Beschlüsse zur Gestaltung des Zentrums werden bei der Sanierung der Kölner Straße und dem barrierefreien Umbau der Haltestellen berücksichtigt. Ob sich im letzten Moment noch kleinere Zugeständnisse aushandeln lassen, ist ungewiss.

Der Straßenbelag im Abschnitt zwischen Hafelsstraße und Eichhornstraße wird ab Juni in drei Abschnitten bis Ende August erneuert, allerdings ohne den erhofften Dorfplatz in Höhe des Zunftbaums zu gestalten. Auch eine Einfärbung des Asphalts, die wenn schon nicht baulich, dann zumindest optisch eine Verlangsamung der Fahrzeuge bewirken soll, ist nicht vorgesehen. Erfolglos bleibt auch der Versuch, die barrierefreien Haltestellen Eichhornstraße und Rathaus auf der Kölner Straße ohne Rampe zu bauen, und die Gleise stattdessen zum Bürgersteig zu verschwenken.

Keine Chance, teilten Stadtwerke (SWK) und städtische Tiefbauer in einem Schreiben mit, das die Mitglieder der Bezirksvertretung erst am Tag vor ihrer Sitzung am Mittwochabend erhielten. Der Verzicht auf Rampen würde bedeuten, dass sich Radfahrer und Fußgänger den Bürgersteig teilen müssten, diese „vielfältige und konkurrierende Nutzung“ sei „sehr kritisch“. Auch die Tatsache, dass Radfahrer die Schienen queren müssten, sei „problematisch“.

Die Enttäuschung der Fischelner Interessenvertreter ist spürbar. Robert Reichling, Vorsitzender des Werberings, und Manfred Adam, stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins, nutzen die Einwohnerfragestunde, um ihrer Enttäuschung Luft zu machen. Durch den barrierefreien Ausbau mit Rampen fielen 15 Parkplätze weg, würde ein lebendiges Geschäftszentrum beschnitten und Schleichverkehr durch ein Wohngebiet verursacht. „Für Fischeln ist der Preis zu hoch“, urteilt Reichling.

Dass es in dem Brief kein Signal für einen Dorfplatz gebe, weder eine Aufpflasterung noch eine farbliche Gestaltung, bemängelt Adam. „Ist erst einmal schwarzer Asphalt da, wird da die nächsten 20 Jahre nichts mehr passieren.“ — „Wir sollten den Dorfplatz vorprägen“, betont auch Werbering-Vorstandsmitglied Heinz Hambloch.

Heinz Josef Dellen fiel in der Sitzung als Vertreter der SWK die Aufgabe zu, Hamblochs Kompromissvorschlag zur Verkehrsberuhigung und Aufwertung der Ecke Kölner/Anrather Straße zu verwerfen: Asphalt, wie er am Bockumer Platz verwendet worden sei und der optisch nicht von einer Pflasterung zu unterscheiden sei, sei auf der vielbefahrenen Straße ungeeignet.

Laut Stadt und SWK bleibt alles, wie ursprünglich geplant — was von den Bezirksvertretern nicht unkommentiert bleibt. Benedikt Lichtenberg (CDU) findet das „sehr befremdlich“ und beschämend. „Ich fühle mich fast geohrfeigt, mit welcher Arroganz die Verwaltung mit uns Politikern umgeht.“ Michael Haas (SPD) sieht das anders: In dem Schreiben werde vernünftig begründet, warum es nicht anderes gehe.

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