Rote Tür mit Schutzengel

Acht Jahre hat Familie Braun das Haus an der Kölner Straße umgebaut. Jetzt erstrahlt es mit neuer Fassade.

Fischeln. Vier Engel für die Kölner Straße. In Gold glänzen sie an der strahlend neuen Fassade an Haus Nummer 562. Ein optischer Leckerbissen gegenüber der Einmündung der Anrather Straße. Anthrazitgrau, die Fensterrahmen weiß abgesetzt und dazu die goldenen Verzierungen. Zu den vier Engelsköpfchen kommen noch acht markante, goldene "Bommel". Die Eingangstüre ist kontrastreich in leuchtendem Rot gehalten. Marko (45) und Simone Braun (39) haben sich damit einen Lebenstraum erfüllt.

Das Ehepaar, das aus Kleve stammt, betreibt im Erdgeschoss auf rund 100 Quadratmetern eine Physiotherapie-Praxis (Krankengymnastik und Massagen) und bewohnt darüber zwei Etagen. Gesamtfläche des Hauses 260 Quadratmeter. Zur Familie gehören drei kleinere Brauns, Maximilian (15), Lea (9) und Nesthäkchen Nina (7). Und nicht zuletzt die dunkle Neufundland-Bernhardiner-Mischung Paula.

Vor acht Jahren kamen die Brauns nach Krefeld. Sie bezogen damals im Ärztehaus eine Praxis. Im selben Jahr kauften sie auch das Haus, das 1877, also vor 132 Jahren, errichtet wurde. Seit damals bis zum Verkauf war das Gebäude im Besitz der Fischelner Familie Horten. Mit dem Kauf musste Marko Braun versichern, dass die Fassade in der ursprünglichen Gestaltung erhalten bleibt. "Das war auch unser Ziel. Wir haben zwar innen viel umgebaut, aber mit der Fassade wollten wir einen Beitrag zum Erhalt alter Bausubstanz in der Stadt leisten." Charme und Charakter des alten Hauses sollten erhalten bleiben. Und der Traum der Brauns, arbeiten und leben unter einem Dach, ist in Erfüllung gegangen.

Die Farbgestaltung der Fassade stammt aus den Köpfen der fünf Bewohner. Dabei haben sie sich von einer auf Farben spezialisierten Firma beraten lassen und die Arbeiten schließlich einer Malerfirma übertragen. Die war fast vier Wochen damit beschäftigt, die alten Farben per Hand abzutragen. Sandstrahlung wäre einfach mit zu vielen Auflagen verbunden gewesen.

Für die eigentliche Neugestaltung brauchten die Maler dann noch rund zehn Tage, bis Vollzug gemeldet werden konnte. Wegen der Lärmbelastung durch den Schwerlastverkehr auf der Kölner Straße (Simone Braun: "Wenn ein schwerer Brummer hier durchfährt, zittert das ganze Haus.") haben die Besitzer auch neue Fenster einbauen lassen.

Nach acht Jahren ist das Lebenswerk der Brauns vollendet. "Dramatische Ereignisse gab es beim Umbau eigentlich nicht", denkt Marko Braun nach. Aber spannend sei der grundlegende Umbau des Hauses natürlich schon gewesen. Jetzt kann sich die ganze Familie zurücklehnen und zusehen, wie die Fischelner bewundernd vor ihrem Haus stehen bleiben und staunen.

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