Kingsbeach ist gestrandet

Die Bahn AG hat noch keinen Käufer für das Gelände, auf dem im Sommer die Strandbar stand.

Krefeld. Hunderte Tonnen Sand wecken nicht unbedingt Urlaubsgefühle, vor allem dann nicht, wenn es Winter ist. Der Sommer scheint ewig zurück zu liegen und mit ihm die Zeit, als an der Ecke Gladbacher Straße/Deutscher Ring am Bahndamm die Strandbar "Kingsbeach" zum Fußballgucken während der Europameisterschaft und zum Feiern eingeladen hatte.

Jetzt ist die 2300 Quadratmeter große Fläche längst wieder verwaist (zuletzt hatte sie vor der Eröffnung der Bar anderthalb Jahrzehnte brach gelegen); die Deutsche Bahn, der das Gelände gehört, sucht einen Käufer oder Mieter.

Auch den ehemaligen Betreibern des "Kingsbeach", Sven Locke und Jesus Atienza, hat die Bahn ein Angebot unterbreitet, doch Locke erläutert im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung, warum ein Revival für ihn im nächsten Sommer nicht in Frage kommt.

Der Krefelder Sven Locke gerät noch immer in Wut, wenn er an den monatelangen Aufwand denkt, den ihn und seinen Geschäftspartner Atienza das Instandhalten des Geländes gekostet hat. Nicht nur finanziell haben die beiden draufgezahlt, auch für die Nerven bedeutete die Strandbar zeitweise eine Katastrophe.

Der Grund: Vandalismus in allen nur erdenklichen Variationen. Locke berichtet von insgesamt 63 Polizeiberichten und einer Gerichtsverhandlung im kommenden Jahr, der die ehemaligen Strandbar-Betreiber als Zeugen beiwohnen werden.

Immer wieder sei es zu Einbrüchen und massiven Beschädigungen des Inventars gekommen, berichtet Locke. Die technischen Anlagen und das Getränkelager seien regelmäßig aufgebrochen, die Kühlschranktüren und die Theke wiederholt demoliert worden.

Irgendwann wussten sich Locke und Atienza nicht anders zu helfen, als rund um die Uhr einen Wachdienst zu engagieren, um das Schlimmste zu verhindern. Die Reparaturen hatten bis dahin schon jede Menge Geld verschlungen. Das, was so erfolgversprechend als spannendes Gastronomie- und Eventprojekt begonnen hatte, wurde für die Betreiber schnell zum Alptraum.

Trotz der schlechten Erfahrungen schließt Sven Locke jedoch nicht aus, dass er in Krefeld 2010 zur nächsten Fußball-Weltmeisterschaft wieder etwas Ähnliches aufziehen wird - dann aber an einem anderen Standort mit einem anderen Umfeld.

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