Gemeinde sammelt für neue Kirchenorgel

Die Zeit drängt: In sieben Monaten will Maria Frieden das Geld für ein neues Instrument zusammen haben.

Krefeld. Wenn der Organist nach Tagen der Stille in der Osternacht die Tasten seines Instruments anschlägt, dan geht ein Brausen durch das Gotteshaus. Nicht so in der Kirche St. Clemens. „Dort ist es eher ein Bräuschen“, sagt Frank-Michael Mertens, Pfarrer in Maria Frieden.

Vor drei Jahren hatte die Gemeinde die Besucheremporen aus den 60er Jahren aus der Kirche entfernen lassen. Mit den Emporen aus Beton, die die Kirchenfenster verdeckt hatten, verschwand auch die Orgel aus dem Gotteshaus. „Wir hätten den Orgelprospekt umbauen müssen. Außerdem musste das alte Instrument generalüberholt werden. Ein Neukauf war da günstiger“, sagt Kaplan Marc Kubella.

390 000 Euro soll die Chororgel kosten, die der Förderverein für Jugend-/Altenhilfe und Orgelbau ausgeguckt hat. Eine Ausgabe, die sich rechnet, wie Kubella und Mertens finden. „Die Pfarrkirche hat sich als Schwerpunkt ihrer Arbeit die Kirchenmusik auf die Fahnen geschrieben. Für unsere fünf Chöre und die Kirchenkonzerte brauchen wir einfach ein gutes Instrument“, sagt Kubella. Auch Irmgard Lauffs, Vorsitzende des Kirchenchors, hält den Kauf für wichtig: „Wie können viele unserer Stücke nicht singen weil die Orgel fehlt“, sagt sie. Zwar hat die evangelische Kirche den Nachbarn eine Truhenorgel ausgeliehen, aber die ist sehr leise, ein „Bräuschen“ eben.

203 000 Euro für den Kauf der neuen Orgel hat der Förderverein bereits beisammen, darunter auch das Geld, das der Verkauf der alten Orgel eingebracht hat. Um das neue Instrument bei der renommierten Orgelbaufirma Scholz in Auftrag geben zu können, fehlen dem Verein aber noch 70 000 Euro. „Wir müssen 70 Prozent der Gesamtsumme aufbringen, bevor es losgehen kann“, sagt Mertens. Die Zeit dränge. „Das Angebot gilt nur bis zum Mai 2014. Danach kann der Bau wieder teuerer werden“, warnt er.

Da eine Orgel nicht am Fließband zusammengesetzt wird, kann es rund drei Jahre dauern, bis das Instrument fertig ist. Wenn eine andere Gemeinde früher zuschlage, könne sich diese Zeit noch einmal verdoppeln. „Und bis 2020 wollen wir nicht auf ein neues Instrument warten“, sind sich Mertens und Kubella einig. Darum hat die Pfarrgemeinde Maria Frieden in St. Clemens jetzt die Spendenaktion „Land in Sicht“ ins Leben gerufen. „In den kommenden sieben Monaten sucht der Förderverein 700 Spender, die jeweils 100 Euro beisteuern. Dann haben wir das Geld zusammen. “ Das Ziel sei hochgesteckt, aber zu erreichen. In der Gemeinde seien alle sehr engagiert. olf

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