Fischeln Fördertopf für Haltestellen ist leer

Weil es immer noch keine Lösung für den barrierefreien Halt vor Rewe gibt, passiert in Fischeln erst einmal gar nichts.

Fischeln: Fördertopf für Haltestellen ist leer
Foto: abi

Krefeld. Der barrierefreie Ausbau der Straßenbahnhaltestellen an der Ortsdurchfahrt in Fischeln — Kölner Straße — ist kurzfristig nicht zu realisieren. Diese Erkenntnis kommt für manche Mitglieder der Bezirksvertretung Fischeln überraschend. Die Haltestellen Eichhornstraße und Stadtpark müssten schnell barrierefrei ausgebaut werden, forderte beispielsweise Benedikt Lichtenberg (CDU) in der Sitzung am Dienstagabend. Die umstrittenen Haltepunkte Clemensstraße (für den es noch keine Planung gibt) und Rathaus/Rewe (wo die Planung umstritten ist) könnten dann später realisiert werden.

Für Heinz-Josef Dellen von der Stadtwerke-Tochter SWK Mobil stellt sich die Frage anders: „Es gibt kein Baurecht, für keine der Haltestellen“, sagt Heinz-Josef Dellen. Ohne Baurecht gebe es folgerichtig auch keinen Umbau. Dellen: „Krefeld ist aus dem aktuellen Förderprogramm rausgefallen.“ Das trifft nicht nur die Haltestellen in Fischeln, sondern fünf weitere in dem Paket, beispielsweise in Hüls und Bockum mit Zoo/Grotenburg.

Das weitere Verfahren skiziert Dellen allgemein: Man müsse zunächst Baurecht schaffen und könne dann jede Maßnahmen einzeln zur Förderung anmelden. Die Erwartung, dass die Bauarbeiten in Fischeln zeitnah beginnen, hat Dellen nicht. Realistisch sei das nicht vor 2018.

Auch der städtische Vertreter des Fachbereichs Tiefbau, Kurt Schröder, sieht keine Chance, das „komplexe Thema“ kurzfristig zu klären. Zu unterschiedlich seien die Auffassungen, wie Autos, Radfahrer, Fußgänger und Straßenbahn auf einer Straßenbreite von kaum mehr als 15 Metern konfliktfrei untergebracht werden können.

Es werde keine Planung geben, die allen Verkehrsteilnehmern in vollem Umfang gerecht wird. „Jeder muss dem anderen entgegenkommen“, appelliert Kurt Schröder. Jede Partei, also Bezirksvertreter, Werbering, Bürgerverein, müsse abwägen, auf was sie verzichten könne und auf was nicht. Er, Schröder, sei zurzeit damit befasst, eine neue Lösung für die Haltestelle vor Rewe auf ihre Umsetzbarkeit hin zu prüfen, spruchreif sei die noch nicht.

Grundsätzlich gibt Kurt Schröder zu bedenken, dass der barrierefreie Ausbau von nur zwei Haltestellen (in Fischeln unstrittig sind Eichhornstraße und Stadtpark) keinen Sinn mache. „Es müssen wenigstens drei sein, weil ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden muss. Das lohnt sich sonst nicht.“

Im Prinzip soll die Herbstkirmes so bleiben, wie sie ist, nur mehr Aussteller und möglicherweise Fahrgeschäfte gewonnen werden. Dafür sprechen sich die Bezirksvertreter in Fischeln aus. Der Vorschlag, die Herbstkirmes aufzugeben oder Montag, den Familientag, zu streichen und den Betrieb auf die drei Tage — Freitag bis Sonntag — zu beschränken, findet keine Zustimmung.

Die CDU hatte die Diskussion angestoßen, weil zuletzt nur noch wenige Schausteller auf den Marienplatz gekommen waren. Heike Alexius vom Zentralen Finanzservice und Liegenschaften der Stadt erläutert den Bezirksvertretern, dass die Stadt sich als Organisator des Ereignisses zwar um Schausteller bemühe, deren Interesse aber gering sei. Eine Kirmes in einem Vorort sei schon lange nicht mehr lukrativ. Für große Fahrgeschäfte sei der Marienplatz zudem zu klein.

„Die Akquise darf auch nichts kosten“, erläutert Alexius. „Dafür haben wir kein Geld.“ Momentan seien nur noch die Stammbeschicker greifbar. Ute Römgens vom Schaustellerverband appelliert dennoch an die Fischelner, die Kirmes nicht aufzugeben. Dafür sprechen sich auch Benedikt Lichtenberg (CDU), Anja Cäsar (Grüne) sowie Michael Haas und Jürgen Oppers (SPD) aus. Man müsse intensiver und auffälliger für die Kirmes werben, hieß es. „Und am Familientag 2018“, sagt Lichtenberg, „gehen alle Bezirksvertreter auf die Kirmes.“

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