Fischelner Tennis-Club: Mit einem Beinbruch fing alles an

Vor 40 Jahren wurde der Verein gegründet. Derzeit hat er 289 Mitglieder, 60 davon sind Jugendliche.

Krefeld-Fischeln. Bereits seit 40 Jahren wird in Fischeln auf gelbe Filzbälle geschlagen: 1972 wurde der Fischelner Tennis-Club gegründet. Seitdem jagen sich die Clubmitglieder auf der Tennisanlage, direkt neben dem Freibad Neptun, die Bälle um die Ohren.

Angefangen hatte alles mit dem Beinbruch von Gründer Manfred Berghoff. Da er dadurch zur Untätigkeit gezwungen war, kam ihm die Idee nach seiner Genesung, wie schon fünf seiner sechs Geschwister, mit dem Tennissport anzufangen. Da es damals in Krefeld kaum Tennisvereine gab, spielte Berghoff, der in Fischeln wohnte, zunächst in einem Verein in Rumeln-Kaldenhausen. Es war allerdings schwierig, auch wegen der langen Anfahrt, Anschluss im Tennisclub zu finden. Nach einem enttäuschenden Jahresabschlussfest entschied der Architekt und Bauingenieur: „Ich baue mir jetzt meinen eigenen Tennisplatz.“

Am Tag drauf sah er seinen Nachbarn Heinrich Gorrisen mit einer Tennistasche auf der Straße und fand in ihm einen Mitstreiter für seine Idee. Schnell ging es an die Umsetzung der Planung. Manfred Berghoff kaufte sich kurz darauf in der Mittagspause das Buch „Wie gründe ich einen Verein“ für sieben Deutsche Mark.

Da man für eine Vereinsgründung sieben Gründungsmitglieder braucht, wurden neben Heinrich Gorrisen, in der Nachbarschaft weitere Unterstützer gefunden. So traf man sich am 25. November 1972 in der Fischelner Gaststätte Welters zur Gründungsversammlung, arbeitete eine Satzung aus und einigte sich auf den Vereinsnamen. Eigentlich sollte der neue Verein Tennisclub Königshof heißen, doch dann mischte sich Lokalpolitiker Peter Krings ein. Krings gab den Ratschlag, der Tennisverein sollte lieber den Namen Fischeln tragen, um Zuschüsse von der Stadt zu erhalten.

In den folgenden Monaten einigte man sich mit der Stadt auf das Gelände am Mühlenfeld 141, einem alten brachliegenden Sportplatz. Anfang März 1973 wurde die Fläche geglättet und Asche aufgetragen. Bald darauf konnte erstmals auf dem fertiggestellten Platz Tennis gespielt werden. Fünf Jahre später wurde das Clubhaus gebaut und heute verfügt der Verein über sechs Tennisplätze.

Zu Zeiten des Tennisbooms um Boris Becker und Steffi Graf zählte der Fischelner Tennis-Club bis zu 400 Mitglieder. Aber auch heute befindet sich der Club mit aktuell 289 Mitgliedern, von denen 60 Jugendliche sind, keinesfalls in einer Krise, wie der 1. Vorsitzende Achim Eckardt berichtet.

Trotzdem laufen seit zwei Jahren Fusionsgespräche mit den Tennis-Freunden Fischeln, die sich 1976 gegründet hatten. Beide Vereine haben bereits in außerordentlichen Mitgliederversammlungen einer Fusion zugestimmt. Zurzeit laufen Gespräche mit der Stadt. Es gibt bereits in mehreren Mannschaften vereinsübergreifende Spielgemeinschaften. Angedacht ist eine Erweiterung der Tennisanlage im Stadtpark Fischeln auf acht Plätze sowie die Errichtung eines neuen Clubhauses.

Im sportlichen Wettkampf tritt der Fischelner Tennis-Club momentan mit elf Mannschaften an. Am erfolgreichsten sind dabei die “Damen 30“, die gerade in die 1. Verbandsliga aufgestiegen ist, zudem spielen die „Herren 65“ bereits 25 Jahre am Stück in der Verbandsliga. „Es geht aber in erster Linie um Spaß und Geselligkeit“, sagt Achim Eckardt. Diese Geselligkeit konnte man auch bei der 40-Jahr-Feier des Clubs im Restaurant Hückels May erleben, bei der 130 Gäste zusammen feierten.

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