Es schimmelt in Klein-Österreich

Wohnstätte will die unter Denkmalschutz stehende Siedlung umfassend sanieren.

Krefeld-Stahldorf. Wärmedämmung, neue Fenster und größere Grundrisse für die Wohnungen in Klein-Österreich — die Sanierungspläne der Wohnstätte AG für die Häuser in der Siedlung in Stahldorf waren ein Thema in der jüngsten Sitzung des Denkmalausschusses.

Erst im Dezember hatte die WZ unhaltbare Zustände in vielen Wohnungen der knapp 80 Jahre alten Siedlung öffentlich gemacht. Die Häuser der Linzer, Salzburger und Innsbrucker Straße sowie des Tiroler Weges waren 1998 unter Denkmalschutz gestellt worden. An verschiedenen Häusern, etwa in der Innsbrucker Straße, war in Wohnungen Schimmel festgestellt worden.

Bereits im Februar vergangenen Jahres hatte die Stadt dem Wohnstätte-Architekten mitgeteilt, dass sämtliche Veränderungen in den Gebäuden, sowohl innen als auch außen, sehr schwierig oder aus Denkmalschutzgründen gar nicht möglich seien. Bei einem Ortstermin im Mai wurde mit den Beteiligten festgelegt, welche Änderungen zur Wärmedämmung und zur Vergrößerung der Wohnungen möglich sind.

Pia Kobylecky von der städtischen Denkmalbehörde erläutert vor dem Ausschuss, dass der Schimmel vor allem von den eingebauten Kunststofffenstern herrühre. Mangelhafte Lüftung spiele dabei nicht die entscheidende Rolle. Sie spricht sich dafür aus, wieder Holzfenster einzubauen, innen für Wärmedämmung zu sorgen und die Fläche der Wohnungen zeitgemäß zu vergrößern.

Wohnstätte-Prokurist Dirk Leuchtenberger sieht die Ursache für den Schimmel ausschließlich in mangelhafter Lüftung durch die Mieter, will jedoch den Wiedereinbau von Holzfenstern nicht ausschließen. In Abstimmung mit dem Denkmalschutz bereite die Wohnstätte derzeit verschiedene Maßnahmen in drei Häusern vor. Diese hätten Mustercharakter für die restliche Siedlung.

In Sachen Wärmedämmung sollen Kellerdecken, Erdgeschosse und Dachschrägen saniert werden. Verbesserungen kündigt Leuchtenberger durch eine Kombination aus Heizung und Lüftung an. Die Vergrößerung der Wohnfläche könne durch den Ausbau von Maisonetten in den oberen Etagen erreicht werden.

Über die Auswahl der Häuser, Kosten und Baubeginn könne derzeit nichts gesagt werden, stellt Wohnstätte-Chef Thomas Siegert fest: „Wir brauchen für die Vorbereitungen noch rund drei Monate.“

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