Ein Leben für die Gemeinschaft

Maria Kaiser ist die achte Preisträgerin des Evonik-Ehrenpreises, der am 5.November verliehen wird.

Königshof. In einer ruhigen Nebenstraße der Kölner Straße, im Herzen des Ortsteils Königshof, wohnt die nächste Preisträgerin des Evonik-Adler-Ehrenpreises für großes soziales Engagement. Es ist Maria Kaiser, die als achte den 2002 von der Firma Evonik-Stockhausen gestifteten Preis entgegen nehmen kann. Die Übergabe ist für den 5. November 2009 vorgesehen.

Die heute 76-Jährige engagiert sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich in der Katholischen Pfarrgemeinde Herz-Jesu Königshof. Dort leitete sie von 1979 bis 1987 die Frauengemeinschaft (kfd) und danach weitere acht Jahre das Laiengremium, den Pfarrgemeinderat.

Ihr Lebensmotto "Wo Gemeinschaft ist, fühle ich mich wohl" gab ihr die Kraft zu ihrem sozialen Einsatz. Im Jahre 1973 kam sie mit ihrem Mann Wolfgang von Bonn an den Niederrhein, wo der Ehemann als Dozent einer Landbauschule wirkte. Maria Kaiser selbst ist auf einem Bauernhof am hügeligen Rande von Essen zusammen mit vier Geschwistern groß geworden.

Nach Abitur und Ausbildung arbeitete sie bis zur Geburt des ersten Kindes als Lehrerin in der ländlichen Hauswirtschaft in Opladen und Erkelenz. Als die Familie in den siebziger Jahren nach Krefeld kam, baute man das Haus und lernte schnell durch Kindergarten und Schule Gleichgesinnte kennen.

Mit dem langjährigen Pfarrer Heribert Brück gestaltete sie die Frauengemeinschaft um gab ihr wesentliche Impulse und sorgte stets für Verjüngung. Sechs verschiedene Arbeitskreise rief sie ins Leben und kümmerte sich auch um die Gestaltung von Wortgottesdiensten.

Gern erinnert sich Maria Kaiser an die Kleiderspenden-Aktionen für arme polnische Familien und die vielen Wolldecken-Sendungen an das Kinderhospital in Bethlehem. Dort hat sie selbst gesehen, wie die armen Palästinenserkinder auf dem kalten Boden lagen.

Aber auch vor der Haustür erlebte sie Elend und tat ihr Bestes, um die Not zu lindern. Seit mehr als dreißig Jahren kümmert sie sich mit Freundinnen um Patienten des nahen Dreifaltigkeitsklosters. Die Kranken, seit einigen Jahren in einem Wohnverbund lebend, freuen sich immer wieder auf das gemütliche Kaffeetrinken im Pfarrheim.

Fragt man Maria Kaiser, die so "ganz nebenbei" mit ihrem Mann zusammen fünf Kinder großgezogen hat und in den Schulferien immer wieder eines oder mehrere Enkelkinder betreut, nach ihrem Einsatz, dann leuchten ihre klugen Augen. Besonders freut sie sich, dass die Frauengemeinschaft von Herz-Jesu Königshof zusammenhält und sich immer wieder verjüngt.

Das Engagement aller Mitglieder, so betont sie, wird durch den Ehrenpreis gewürdigt. In diesem Sinne nimmt sie auch den Preis gern entgegen.

Traditionell findet die Auszeichnung im Rahmen eines Kabarettabends im Kasino der Firma Evonik-Stockhausen statt. In diesem Jahr gestaltet Thomas Reis das Programm "Gibt es ein Leben nach 40?".

Die Preisträgerin, so sind sich die Stifter des Ehrenpreises einig, ist bereits die Antwort auf die Frage.

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