Fischeln Die Kölner Straße ist ein schwieriges Pflaster

Unebene und zugestellte Bürgersteige oder hochstehende Pflastersteine machen Rad- und Rollstuhlfahrern auf der Kölner Straße das Leben schwer.

Fischeln: Die Kölner Straße ist ein schwieriges Pflaster
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Dass der Zustand der Kölner Straße an vielen Stellen eine Herausforderung ist, ist nicht neu. Zuletzt wurde der Abschnitt im Geschäftszentrum von Fischeln aufwändig saniert. Aber nicht auf der ganzen Strecke. „Fischeln fängt offenbar für viele am Rathaus an und endet am Clemensmarkt“, sagt Anlieger Markus Stahlberg sarkastisch. „Alles andere kümmert keinen. Bei uns passiert jedenfalls nichts.“

„Bei uns“ — das ist der Abschnitt ab dem Fischelner Rathaus bis zur Johannes-Blum-Straße in Richtung Krefelder Zentrum. Stahlbergs Nachbarin Petra Smeets sieht das Problem genauso. Sie hat in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung den Politikern bildhaft die Defizite vor Augen geführt: vielfach geflickte und unebene Bürgersteige sowie Löcher oder hochstehende Pflastersteine auf der Straße, die nicht nur für Fußgänger und Radfahrer, Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollatoren gefährliche Stolperfallen darstellen.

Petra Smeets: „Mein Mann ist mit seinem Rollstuhl vom Bürgersteig auf die Straße gestürzt. Besonders schwierig ist die Situation, wenn Passanten auch noch Mülltonnen oder Sperrmüll ausweichen müssen.“ Autofahrer und Rettungskräfte, die zufällig passierten, halfen Remy Smeets damals auf und verhinderten Schlimmeres. Der Bürgersteig ist stellenweise stark abgeschrägt, hat Höhen und Tiefen und wird durch Lieferanten oder Müllcontainer immer wieder zusätzlich verengt, berichten Smeets und Stahlberg. „Dabei stellen die Anwohner die Container so nah wie möglich an die Hauswand“, sagt Smeets, die bei den Nachbarn keine Schuld an der schwierigen Situation sieht.

Petra Smeets, Anwohnerin der Kölner Straße

Eine Lösung wäre in ihren Augen, die großen Behälter am Abfuhrtag direkt am Bordstein auf die Straße zu stellen, „aber das ist verboten“. Im Dezember des vergangenen Jahres hat sich Petra Smeets in Sachen Verkehrssicherheit auf und an der Kölner Straße schriftlich an die Stadt gewandt und auf den Reparaturbedarf der Straße hingewiesen. Experten kamen, markierten die Schadstellen, die es auszubessern galt, und verschwanden wieder. Verschwunden sind mittlerweile auch die Markierungen, nur zarte Reste in rot sind neben den Schienen geblieben. „Seit Dezember ist weiter nichts passiert. Ich warte darauf, dass beim Schützenfest irgendwann die Kutsche mal kippelt“, sagt Petra Smeets. „Es soll natürlich keiner verletzt werden, aber die sollen ruhig ein bisschen wach gerüttelt werden.“

Bisher habe es lediglich kleine Ausbesserungen gegeben („immer vor dem Schützenfest“). Da seien Straßenbauer „mit dem Teerkännchen“ gekommen und hätten die Löcher verfüllt, sagt Smeets, aber das helfe nicht mehr. „Wir wollen gar nicht, dass die ganze Straße saniert wird“, sagt Petra Smeets. „Aber das Pflasterbett der Schiene könnte doch entfernt und die Fläche asphaltiert werden.“ Das würde gewiss helfen.

Eine Verbesserung erhoffen sich Smeets und Stahlberg von solch einer Maßnahme auch in Bezug auf Erschütterungen, die von dem Straßenbahn- und Schwerverkehr ausgingen und „das Geschirr im Schrank wandern“ lassen, wie Stahlberg es beschreibt, auch wenn die neuen Straßenbahnen zumindest leiser seien.

Risse in Stufen, in Fensterbänken, in Haussockeln und Dielen führen die Anwohner auf den Verkehr zurück. „Tempo 30 wäre doch auch in unserem Abschnitt möglich und sinnvoll“, sagt Markus Stahlberg. Das würde die Erschütterungen minimieren und die Lage für Schüler, Kindergartenkinder und Jugendzentrumsbesucher sicherer machen.

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