Blumenkränze stehen an der Gedenksäule

Süd Schlacht an der Hückels May vor 250 Jahren: Zum Festakt kam auch der französische Generalkonsul.

Drei Blumenkränze erinnern seit gestern an der Gladbacher Straße an die verlustreiche Schlacht an der Hückels May vor 250 Jahren. Niedergelegt hat sie vor der Gedenkäule nicht nur Krefelds Oberbürgermeister Gregor Kathstede, sondern ein ganz besonderer öffentlicher Vertreter: Frankreichs Generalkonsul Gilles Thibault war aus Düsseldorf gekommen, um der zahlreichen Opfer zu gedenken.

Die Zahl von insgesamt 80000 Soldaten, die sich damals auf dem Schlachtfeld nahe dem Forstwald gegenüberstanden, und die 2900 gefallenen Männern überraschten ihn, als er die Einladung aus Krefeld erhielt, gab Thilbault in seiner Rede vor den gut 150 geladenen Gästen zu. „Ich gehe davon aus, dass nie wieder ein Gedenkstein für eine Schlacht zwischen Franzosen und Deutschen aufgestellt werden muss“, sagte der Konsul mit Blick auf das heutige gute Verhältnis.

Dass Krefeld seit 34 Jahren eine Städtepartnerschaft mit Dünkirchen pflegt, zeige, dass die Freundschaft auch die Stadt erreicht habe. Kathstede, der den Konsul in perfektem Französisch begrüßt hatte („Ich bin Frankreich-Fan“), verglich die Schlacht vor 250 Jahren mit Geburtswehen auf dem Weg zum vereinten Europa. „Da ich erst vor wenigen Tagen den starken Eindruck einer Geburt erlebt habe, weiß ich, wie schwer solch das sein kann“, sagte der OB. Zum vereinten Europa gebe es aus heutiger Sicht aber keine Alternative.

Zwischen den Zeilen kritisierte Kathstede das Museum Dorenburg in Grefrath, wo aus der Schlacht an der Hückels May ein historisches Spektakel gemacht wurde. „Die Schlacht war kein Abenteuer“, sagte Kathstede. Auch Tönisvorst Bürgermeister Albert Schwarz meinte, der Festakt dürfe keine Feier, sondern ein Gedenken an die Opfer sein.

Der Düsseldorfer Geschichts-Professor Wilhelm Janssen erinnerte an die historischen Hintergründe des Siebenjährigen Krieges. Eigentlich hätte es die Schlacht an der Hückels May nicht verdient, übermäßig groß in die Geschichtsbücher einzugehen. Weder war sie entscheidend für den Krieg, noch waren die Opferzahlen exorbitant hoch oder hatte sie weitreichende Folgen. Allerdings standen die Menschen 100 Jahre nach der Schlacht, als der Gedenkstein aufgestellt wurde, unter dem Eindruck der französischen Besatzung von 1794 bis 1813. S. 14

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