Anwohner trauert um kleinen Wald in Königshof

Auf dem Grundstück an der Kneinstraße entsteht ein Wohnhaus.

Krefeld. Winfried Hubmann seufzt und deutet auf die Baustelle an der Kneinstraße/Ecke Von-Ketteler-Straße auf der ein Bagger den Schutt beiseite schaufelt. „Früher gab es hier einen kleinen Wald, in dem die Kinder spielen konnten — und jetzt diese Ödnis“, ärgert sich Hubmann.

Weichen musste der „Königshofer Wald“ einem freistehenden Einfamilienhaus, das sich derzeit im Bau befindet. Alles rechtens wie Angelika Peters vom Presseamt erklärt: „Mit der Baugenehmigung wurden fünf Bäume zur Fällung freigegeben. Als Ersatzpflanzung wurde ein heimischer Laubbaum gefordert.“ Laut Peters müssen die Bauherren nicht alle Bäume ersetzen, weil auf dem Grundstück schlichtweg nicht genug Platz für mehr Bäume sei — wenn denn das Einfamilienhaus erst steht. Diese Erklärung wiederum ärgert Hubmann. Für ihn steht die Abholzung des „Königshofer Wäldchens“ sinnbildlich für eine zu lasche Auslegung der Baumschutzsatzung durch die Stadt. „In Krefeld geht Baurecht vor Baumrecht. Das ist nicht in Ordnung“, findet er.

Der Baumbestand habe in den vergangenen Jahren durch die Verdichtung der Innenstädte stark abgenommen. Hinzu komme, dass Bäume für viele Hauseigentümer keinen Wert mehr hätten, „weil sie Arbeit machen“. Er fordert die Stadt deshalb dazu auf, die Baumschutzsatzung tatsächlich anzuwenden und weitere Fällungen zu verhindern sowie entsprechende Nachpflanzungen vorzunehmen.

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