Fischeln Streit um Gasstation am Marienplatz

Fischeln · Beim Umbau des Bunkers sorgt die Tiefgaragen-Ausfahrt für Ärger.

 Der Bunker am Marienplatz in Fischeln wird zur Wohnanlage umgebaut.

Der Bunker am Marienplatz in Fischeln wird zur Wohnanlage umgebaut.

Foto: Dirk Jochmann

Die graue Betonhülle des Bunkers am Fischelner Marienplatz ragt aus der Häuserlandschaft hervor. Aus der früheren militärischen Schutzanlage soll bis Ende 2020 ein Komplex mit 30 Wohnungen und Büros entstehen. Bald sollen dort Menschen einziehen. Ihr Auto sollen die Bürger in der Tiefgarage unter dem Bau abstellen können und über den Marienplatz ausfahren. Und da liegt auch schon die Krux. Der Grund ist der Standort einer Gasregelanlage. Diese blockiere im Falle eines großen Festes auf dem Platz die Ausfahrt. Doch versetzt soll sie nicht werden, wie der SPD-Fraktionsvorsitzender Benedikt Winzen im Februar erklärte. Anwohner hatten protestiert, wollen die Station nicht auf ihrem Grundstück wissen.

Können Veranstaltungen weiter auf dem Marienplatz stattfinden?

Die Folge: Eine mögliche 45-Grad-Ausfahrt aus der Tiefgarage sei demnach nicht mehr möglich. „Durch Belassen der Gasregelstation an der ursprünglichen Stelle wird die geplante Ausfahrt laut den Investoren nicht möglich sein“, schreibt Klaus Weichert von der Bürger-Schützen-Gesellschaft, die die Pläne genauso wie die Junge Union Krefeld Südwest sowie die Interessengemeinschaft „Rettet das Brauchtum“ mit Sorgen betrachtet. Können Schützenfeste oder andere Veranstaltungen auf dem Marienplatz stattfinden, wenn die Anwohner die Tiefgarage dann nicht benutzen können? Weichert hat daher eine Anfrage an die Stadtverwaltung geschickt, ob man auch weiterhin solche Events dort feiern kann: „Die Folgen sind noch nicht beschrieben. Besteht die Möglichkeit, dass ein Zelt aufgebaut wird und trotzdem die Zufahrt zur Tiefgarage frei ist? Wir würden uns über eine vernünftige Antwort freuen.“

Christopher Schiffer, stellvertretender Kreisvorsitzender der Jungen Union, wirft Winzen einen Verstoß gegen Absprachen vor: „Es bleibt zu befürchten, dass die Ein- und Ausfahrt der neuen Tiefgarage während des Schützenfestes nicht möglich sein wird. Aus diesem Grund wurde im Genehmigungsverfahren auf Vorschlag der Politik und Investor eine geänderte Rampe mit 45-Grad-Ausfahrt geplant. Dieser Planungsstand wird jetzt wieder rückgängig gemacht.“ Klaus Weichert pocht auf eine „einvernehmliche Lösung“. Er will den Anwohnern keine Gasregelstation aufbürden.

Die Sozialdemokraten konterten, werfen der Jungen Union „Fundamentalopposition“ vor, so der Krefelder Fraktionsgeschäftsführer Björn Rüsing. Schließlich habe sich die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung überzeugen lassen und in einem Antrag aus dem März 2018 die Umgestaltung des Bunkers als Chance für den Marienplatz gesehen. „Die Nichtnutzung der Tiefgarage während der Schützenfeste ist nicht nur bereits in der ersten Baugenehmigung aus dem Jahr 2017 geregelt, sondern neben der Einrichtung von Anlagen für Brauchtumsveranstaltungen auch Bestandteil der Kaufverträge und zudem über Eintragung einer Grunddienstbarkeit abgesichert.“ Die SPD wolle sich auch weiterhin konstruktiv am Prozess beteiligen. Man darf gespannt sein, wie dieser weitergeht.

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