Asbest-Lager Asbest-Lager löst Proteste aus

Krefeld · In der Bezirksvertretung Fischeln weisen Gewerbetreibende auf drohende Verkehrs- und Umweltbelastung hin.

 Wo Brötchen und Wurst täglich produziert werden, sollen auf dem gegenüberliegenen Grundstück an der Breuershofstraße in Zukunft auch Abfälle wie Asbest und Glaswolle gesammelt und vorwiegend Bauabfälle geschreddert werden. 

Wo Brötchen und Wurst täglich produziert werden, sollen auf dem gegenüberliegenen Grundstück an der Breuershofstraße in Zukunft auch Abfälle wie Asbest und Glaswolle gesammelt und vorwiegend Bauabfälle geschreddert werden. 

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Verwaltung hat am Dienstagabend in der Bezirksvertretung Fischeln über die geplante Abfallbehandlungsanlage an der Breuershofstraße informiert. Mit Spannung verfolgten Bürger und Anlieger die Ausführungen, weil es mit Bekanntwerden der Pläne und Berichterstattung in der WZ große Sorgen wegen der Asbest-Lagerung auf dem Grundstück im Gewerbegebiet gibt. Neben kleinen und mittelständischen Unternehmen für Werk-, Metall- und Holzbau werden dort in unmittelbarer Nähe täglich bei der Bäckerei Ullrich Brot und in einer Firma auf dem Höffgesweg frische Wurstwaren für den Verkauf hergestellt. Die Stadt hat dem Unternehmen IK Container- und Entsorgungsgesellschaft mbH eine Sondergenehmigung für die Anlage mit Asbest-Lager erteilt.

Bei der Stadt sind insgesamt
110 Widersprüche eingegangen

Im Vorfeld hatte es 110 Widersprüche gegen das Vorhaben gehagelt. Die müssen von der Verwaltung jetzt abgearbeitet werden. Eine Mitarbeiterin des Fachbereichs Umwelt fasst in der Bezirksvertretung einige Fragen zusammen und informiert über die rechtlichen Bedingungen. Danach hat das Krefelder Entsorgungsunternehmen im Juni 2017 einen Antrag gemäß Bundesimmissionsschutzgesetz auf Errichtung und Betrieb einer Anlage zur zeitweiligen Lagerung und zur sonstigen Behandlung von nichtgefährlichen Abfällen auf dem Grundstück Höffgeshofweg/Breuershofstraße vorgelegt.

Die Anlage wird im Wesentlichen aus einer Betriebsfläche im Freien bestehen, welche zur Lagerung und Behandlung (Grobsortierung) von nichtgefährlichen Abfällen dient und aus einer Halle, in der nicht gefährliche Abfälle behandelt werden. Es ist beabsichtigt, in der Halle Bodenmaterial zu sieben sowie Bauschutt zu brechen. In der Halle werden außerdem nichtgefährliche Abfälle (Metalle) und gefährliche Abfälle in Containern gelagert. Es handelt sich um gefährliche Abfälle, welche in der Anlage angenommen werden bzw. welche in der Anlage als Störstoffe anfallen. Die Lagermenge dieser gefährlichen Abfälle soll zehn Tonnen betragen. Auf dem Freigelände werden 2400 Tonnen pro Jahr Schüttgüter umgeschlagen und 600 Tonnen Schüttgüter gelagert.

Ärger wegen Lkw-Wiegeanlage und Fahrzeug-Schlangen

„Die zahlreichen beteiligten Behörden haben keine grundsätzlichen Bedenken gegen die Erteilung der Genehmigung geäußert“, ist in der Verwaltungsvorlage zu lesen. Die Anlage in dem seit den 80er-Jahren bestehenden Gewerbegebiet falle zwar teilweise unter den sogenannten Abstandserlass. Sie könne aber, wenn vorgegebene Voraussetzungen erfüllt werden, ausnahmsweise dort zugelassen werden.

Die Anlieger sehen das anders. Ihr Sprecher Theo Wirtz strebt eine Sitzungsunterbrechung in der BZV Fischeln an. Vor allem drei Aspekte gegen die geplante Abfallbehandlungsanlage führt er ins Feld. Da ist zum einen die vorgesehene 50 Tonnen schwere Wiegeanlage für bis zu 18 Meter lange Lkw, die auf dem laut Bebauungsplan zehn Meter dem Grundstück vorgelagerten Pflanzstreifen installiert werden soll. Wirtz: „Besagt der gültige B-Plan nicht, dass diese Fläche frei bleiben muss?“

Auf dem besagten Gelände hat laut Wirtz einer der Vormieter Lkw repariert und Ölwechsel vorgenommen. Der Boden sei damit verseucht. Wirtz will wissen, wie die Stadt damit umgehen wolle, zumal ein dort ebenfalls früher ansässiges Abbruchunternehmen die Mitte des Grundstücks eigenmächtig tief ausgekoffert und in der Senke Schutt vergraben habe. Was passiere damit, wenn darauf neu gebaut werde?

Auch der zu erwartende Lärm und die Verkehrsbelastung durch Lkw sorgen die Anlieger. „Überall wo gebaut wird, fragt man nach einem Verkehrskonzept – und hier?“, fragt Wirtz. Der Höffkeshofweg sei relativ schmal. Dort werde einseitig geparkt. Zwei Lkw könnten nicht aneinander vorbeifahren. Also würden sie künftig dort warten, bis sie gewogen sind. Die Verwaltung räumt ein, dass die großräumige Zufahrt zur Anlage nicht geregelt werden könne und mit zusätzlichem Verkehr zu rechnen sei.

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