Stadtsportbund: Vorsitzender Otto Pütz hat die Nase voll

Der Stadtsportbund-Vorsitzende ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Ein Trio leitet den Verband jetzt kommissarisch.

Krefeld. Es hatte sich abgezeichnet, zog sich dann aber mehr als fünf Jahre hin. So lange hatte der Vorsitzende des Krefelder Stadtsportbundes (SSB), Otto Pütz, darum gekämpft, dass eine Halbtagsstelle der Stadt beim SSB in eine Vollzeitstelle umgewandelt werden sollte. Vergebens.

Der Antrag wurde aus Kostengründen abgelehnt. Daraufhin folgte am Dienstag der große Knall: Otto Pütz warf die Brocken hin. "Ich kann diese Sportpolitik in Krefeld nicht weiter mittragen und erkläre meinen sofortigen Rücktritt nach mehr als 25-jähriger Tätigkeit als Vorsitzender des SSB Krefeld", sagte der 76-Jährige.

Bis zur nächsten Jahreshauptversammlung wird der Stadtsportbund nun kommissarisch vom Stellvertreter-Trio Gesche Stuhlweißenburg, Siegfried Thomassen und Aurel von Beckerath geführt.

Die Vorstandsriege wurde vom Rückzug ihres Chefs nicht sonderlich überrascht. "Otto Pütz hat sich sehr persönlich mit diesem Problem befasst. Schon als er den Antrag stellte, hat er mir gesagt, dass wir im Falle einer Ablehnung damit rechnen müssten, dass er zurücktreten werde", sagte SSB-Geschäftsführer Jürgen Hütter, der ebenfalls Rückzugsgedanken hegt. "Ich werde wohl nur noch ein Jahr weiter machen, so lange bis ein Nachfolger eingearbeitet ist."

Pütz, selbst ehemaliger Ratsherr und langjähriges Mitglied des Sportausschusses ist von der Politik in Krefeld enttäuscht. Vor allem von Oberbürgermeister Gregor Kathstede.

"Die Anforderungen des Verbandes haben in den vergangenen Jahren enorm zugenommen und damit auch der Umfang der Verwaltungsarbeit. Die Umwandlung von einer Halbtags- in eine Ganztagsstelle hätte rund 8.000 Euro mehr gekostet", erklärt Pütz, der mit seinem Ersuch beim OB scheiterte.

"Nach kurzer Zeit wurde mir telefonisch über Fachbereichsleiter Flick mitgeteilt, mein Bitte sei aus Kostengründen abgelehnt worden", berichtet Otto Pütz, den eines in diesem Zusammenhang ganz besonders wurmt, nämlich das gleichzeitig die Einstellung eines zusätzlichen Beigeordneten beschlossen wurde. Das kostet die Stadt ein Vielfaches.

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