Stadtbild: Einheitlich statt aufdringlich

Das Konzept des Stadtplaners Nicolas Beucker bindet Händler und Bürger ein. Das Ziel ist ein einheitliches Erscheinungsbild.

Stadtbild: Einheitlich statt aufdringlich
Foto: Hochschule Niederrhein

Krefeld. Die Idee klingt verlockend: Händler verzichten auf aufdringliche Werbung, halten sich zukünftig an einheitliche Gestaltungsregeln und freuen sich mit den Bürgern über eine neue, attraktive Sicht auf Freiräume. Die Chance, dass dieses Vorhaben gelingt, ist groß. Denn im Gegensatz zu manch anderem Projekt wurde das Konzept nicht am grünen Tisch entworfen. Vielmehr bezieht es möglichst viele Betroffene ein.

Stadtbild: Einheitlich statt aufdringlich
Foto: Hochschule Niederrhein

So gab es unter anderem Expertengespräche mit Händlern und diverse Informationsveranstaltungen bis hin zu Workshops mit Beteiligten und Bürgern, abgesegnet vom Stadtrat. Der Fachbereichsleiter für Marketing und Stadtentwicklung, Uli Cloos, und sein Stadtplanungskollege Norbert Hudde stellten das Projekt aus Sicht der Stadt vor. Mit im Boot: Professor Nicolas Beucker von der Hochschule Niederrhein, der mit dem Kompetenzzentrum Social Design als wissenschaftlicher Ratgeber fungiert.

Die gestalterischen Maßnahmen wurden mit Beispielen aus den sechs Innenstadtvierteln schriftlich fixiert. Das Ergebnis wird den Händlern und Gastronomen am 25. Juni im Südbahnhof präsentiert — mit der Erwartung einer einvernehmlichen Vorgehensweise. Anschließend will Hudde das Konzept zur Genehmigung in die politischen Gremien geben.

Beucker will die Beratung in den Vordergrund stellen und das Konzept nicht mit der Brechstange, sondern behutsam und sensibel umsetzen. Mit diesem Vorgehen habe man gute Erfahrung gemacht, etwa bei der gemeinsamen Farbauswahl und der Schaufenstergestaltung mit der Interessengemeinschaft Obere Marktstraße. Individuelle Unterschiede sind erwünscht. So verlange das Hansaviertel mit seinen vielen Migranten eine lebhaftere Nutzung.

Cloos will motivierend wirken, beraten und Gestaltungshilfen geben. Regeln müssten zwar sein, um ausufernde Werbemaßnahmen zu verhindern. Dafür solle jedoch um Verständnis geworben werden. Vor allem anderen stehe der Dialog, sagt Hudde, der 2015 mit den Betreibern von Außengastronomie über eine einheitliche Gestaltung von Windschutz, Markisen und Sonnenschirmen sprechen will.

Besser als Vorschriften kommen Beispiele nach dem Motto „vorher — nachher“ oder dem „Best-practice-Prinzip“ an, ist sich Beucker sicher. Und davon gibt es in der 38-seitigen Broschüre reichlich.

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