Brennpunkt Theaterplatz : Kommunaler Ordnungsdienst zieht ins Seidenweberhaus
Krefeld Stadt möchte Theaterplatz sicherer machen. Wird ein Drogenkonsumraum eingerichtet?
Der Theaterplatz ist derzeit wohl das größte Sorgenkind der Stadt. In zentraler Lage zwischen Seidenweberhaus, Mediothek und dem Theater gelegen, könnte er eigentlich der prominenteste Treffpunkt aller Krefelder sein. Das war erst jüngst in einem Gutachten des Planungsbüros Junker und Kruse zu lesen. Tatsächlich meiden viele den Bereich, da er als Treffpunkt der Drogenszene berüchtigt ist. Damit sich dies ändert, werden derzeit viele Anstregungen unternommen – angefangen von einer im Vorjahr installierten mobilen Wache des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) bis hin zur Idee, den Platz mit Kultur zu beleben.
Wie groß ist überhaupt die Drogenszene auf dem Theaterplatz? Nach Einschätzungen der Stadt befinden sich zu den Einsatzzeiten der mobilen Wache (das Auto ist im Winter täglich zwischen 8 und 20 Uhr mit zwei KOD-Mitarbeitern besetzt, im Sommer bis 24 Uhr) regelmäßig zwischen zehn und 30 Personen auf dem Theaterplatz. Um diese kümmerten sich nicht nur der KOD und die Polizei, sondern auch ein Streetworker des Caritas-Verbandes.
Hans Butzen, ordnungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, hatte vor kurzem im Gespräch mit der WZ angeregt, dass aus der mobilen Wache auf dem Platz eine stationäre Wache wird: „Dafür könnten Räume im Seidenweberhaus genutzt werden.“
Verdrängung der Szene
soll verhindert werden
Nach WZ-Informationen ist es sogar schon beschlossene Sache, dass der komplette KOD ins Seidenweberhaus umzieht. Timo Bauermeister, Pressesprecher der Stadt, äußert sich dazu vorsichtig: „Die stellenmäßige Ausweitung auf künftig 28 Mitarbeiter/-innen zieht auch die Frage der räumlichen Unterbringung nach sich. Derzeit ist der KOD im Stadthaus untergebracht. Es wird geprüft, ob die zukünftige Unterbringung im Seidenweberhaus zu realisieren ist.“ Dies werde auch dazu führen, dass sich die Vor-Ort-Präsenz und damit Eingreif-Möglichkeiten gegenüber der Drogen-Szene verbessert.
Ob eine Erhöhung der Ordnungskräfte zu einer Verdrängung der Szene führt, bleibe abzuwarten. Soweit ein solcher Effekt mit Problemen in anderen Ortsbereichen verbunden sei, seien hierfür „geeignete Maßnahmen“ zu entwickeln. Im Vordergrund stehe dabei eine Präsenzerhöhung durch den Kommunalen Ordnungsdienstes sowie die Kontrolle solcher Szeneangehörigen. Auch Hilfsangebote über Streetworker würden an die Männer und Frauen herangetragen.