Stadt-Spaziergänge zu besonderen Orten

Brachflächen in der Stadt, das Krefelder Haus und begrünte Dächer wollen die Grünen in ihrer Programmreihe mit Bürgern erkunden.

Krefeld. Die Stadt hat viel Potenzial. Davon sind die Grünen überzeugt. „Anstatt am Rand der Stadt neue Flächen zu versiegeln, bieten Brachflächen und alte, bislang anders genutzte Gelände in der Innenstadt die Möglichkeit neuer Wohnraumbebauung“, erklärt Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias. Gemeinsam mit dem planungspolitischen Sprecher Günter Föller hat sie jetzt das Jahresprogramm der Krefelder Stadt-Spaziergänge vorgestellt. Zu denen ist jeder interessierte Bürger eingeladen.

Im 14. Jahr dieser städtischen Erkundungsreihe liegt der Schwerpunkt auf Wohnraumpotenzialen. „Die Stadt will bis 2020 mehr als 6000 neue Wohnungen bauen. Wir wollen aber keine 08/15-Bauten, sondern hochwertige Architektur“, sagt Matthias und verweist auf die Bedeutung historischer Gebäude. Einige stehen auf dem ehemaligen Verseidag-Firmengelände an der Girmesgath und sind von dem bekannten Bauhaus-Architekten Mies van der Rohe erbaut worden.

Beim ersten Stadtspaziergang am 25. März wird der heutige Eigentümer Reiner Leendertz sein Entwicklungskonzept für das Areal vorstellen. Dazu gehört auch — als mögliche Alternative zum Seidenweberhaus — der Umbau des früheren Kesselhauses zu einer Veranstaltungshalle.

Auch die mehr als 100 Jahre alte, inzwischen leerstehende Feuerwache an der Florastraße steht unter Denkmalschutz. Im offenen Innenbereich der Bebauung sind laut Matthias dreigeschossige neue Gebäude angedacht. Ein von der Stadt geplantes Bieterverfahren soll den Investor mit dem überzeugendsten Nutzungskonzept ermitteln. „Uns ist es wichtig, dass auch bei diesem Projekt 30 Prozent aller Wohnungen sozial gefördert werden“, hebt Föller grüne Wohnungspolitik hervor. Am 29. April haben Krefelder beim zweiten Stadtspaziergang die Gelegenheit, die Feuerwache zu besichtigen.

Am 19. Mai erklimmen die Teilnehmer des dritten Stadtspaziergangs unter fachlicher Führung die Dächer der Sparkasse am Ostwall. 4000 Quadratmeter der Fläche sind bepflanzt und damit ein beeindruckendes Beispiel für Dachbegrünung. Matthias: „In Zeiten von Feinstaubbelastung, Insektensterben, Starkregen und aufgeheizten Städten ein top-aktuelles Bauthema.“

Im Großen wie im Kleinen. Am 10. Juni werden zwei weitere Beispiele von gelungener Dachbegrünung auf Krefelder Privathäusern vorgestellt. Fachmann Jürgen Quindeau, der auch das Gründach der Kurt-Tucholsky-Schule saniert hat, informiert über die Begrünung von Garagen und Eigenheimen.

Großes Wohnraum-Potenzial bietet die vor mehr als 16 Jahren aufgegebene Kaserne an der Kempener Allee. Bei einer Besichtigung am 8. Juli werden die Architekten Schwittmann und Lucas ihr städtebauliches Konzept für das Areal vorstellen. 450 Wohnungen sollen hier entstehen. „Wichtig ist für uns, dass hier auch die Nachbarschaft eingebunden wird“, betont Föller.

Der Hobby-Historiker Georg Opdenberg erklärt am 2. September bei einem Spaziergang die Veränderungen des typischen Krefelder Hauses durch die Entwicklung der technologischen Weberei. Die Bedeutung aktiver Jugend- und Familien-Stadtteilarbeit wird bei einem Besuch im vom Werkhaus betriebenen „SpieDie“ am 29. September erlebbar.

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