Krefeld Stadt schnürt Hilfspaket für Flüchtlingskinder

Verwaltung legt am Mittwoch im Ausschuss Konzept für die Unterbringung und Betreuung vor.

Krefeld: Stadt schnürt Hilfspaket für Flüchtlingskinder
Foto: A. Bischof

Krefeld. Die Flüchtlingssituation stellt auch das Jugendamt der Stadt vor neue Herausforderungen. Die im Zuge der sich ausweitenden Kriegsregionen steigende Zahl der unbegleiteten, minderjährigen Ausländer (UMA) muss laut neuen Gesetz jugendgerecht untergebracht und betreut werden (die WZ berichtete). Jugendamtsleiter Gerhard Ackermann legt dazu am Mittwoch dem Jugendhilfeausschuss ein umfassendes Handlungspaket vor.

Ohne die konfessionellen und freien Träger kann diese Aufgabe nicht gelingen. Die Stadt Krefeld rechnet nach dem derzeitigen Stand der Flüchtlingszahlen mit mindestens 80 Jugendlichen, die ihr pro Jahr dauerhaft zugewiesen werden. Bis zur Volljährigkeit mit 18 Jahren haben sie Anspruch auf gezielte Förderung und Betreuung. „Es ist zu beobachten, dass die UMAs immer jünger werden, 40 Prozent sind unter 16 Jahren“, sagt Ackermann. Entsprechend länger werde die Jugendhilfe für sie verantwortlich sein.

Ackermann rechnet allein für das kommende Jahr bei der Stadt mit einem Mehrbedarf an pädagogischen Fachkräften von 6,5 Vollzeitstellen und einer Sachgebietsleitung. Für diese minderjährigen, unbegleiteten Jugendlichen müsse außerdem eine Unterbringung organisiert werden ebenso wie für diejenigen, die über die Erstaufnahmestelle des Landes (derzeit Glockenspitz-Halle) nach Krefeld kommen. Sie werden von der Stadt für drei bis vier Wochen vorläufig in Obhut genommen. Ackermann rechnet zusätzlich mit über 100 Fällen pro Jahr und sorgt sich: „Es hat sich bisher nur ein freier Träger gefunden, der plant, zehn Plätze dafür anzubieten.“ Das sind zu wenig.

Die Stadt wird Flüchtlingskinder und ihre Familien gezielt unterstützen. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hat eine Spielgruppe für 20 Kinder zwischen vier und sechs Jahre in externen Räumen eingerichtet. Ziel ist es, die Kinder auf die Grundschule vorzubereiten. Parallel werden die Familien durch Beratung im Alltag unterstützt.

Eine weitere Spielgruppe ist in Kooperation mit dem Berufskolleg Vera Beckers und dem Familienzentrum Prinzenbergstraße geplant ebenso wie mobile Spielangebote. Das Land erstattet laut Ackermann für das Hilfepaket den Großteil der Kosten.

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