Stadt muss den Weg frei machen

Gute Nachrichten aus der Krefelder Industrie

So viele gute Nachrichten in kürzester Zeit gab es in Krefeld schon lange nicht mehr: Thyssen will erweitern, Siempelkamp auch. Siemens angelt sich einen Milliardenauftrag und braucht ebenfalls mehr Platz. Und der Hafen will investieren, damit man den Umschlag deutlich erhöhen kann.

Das Ende der Wirtschaftskrise macht sich auch in Krefeld bemerkbar und vor allem die Industrie gibt richtig Gas. Das stärkt den Standort, sichert Arbeitsplätze, bringt vielleicht sogar zusätzliche und stärkt damit die Kaufkraft. Zudem dürfte die Stadt sich bald wieder über steigende Gewerbesteuereinnahmen freuen — auch dies angesichts leerer Kassen ein echter Hoffnungsschimmer.

Damit dieser Schwung nicht verfliegt, muss die Stadt nun möglichst schnell und reibungslos den Weg für die Erweiterungen frei machen, muss die planerischen Voraussetzungen zügig schaffen.

Gleichzeitig sind die Unternehmen gefragt, durch eine offene Informationspolitik die Anwohner über ihre Vorhaben aufzuklären und deren Bedenken und Einwände ernst zu nehmen. Zudem müssen sie demonstrieren, dass sie willens und in der Lage sind, mögliche negative Begleiterscheinungen wie Dreck und Lärm im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften von den Nachbarn fernzuhalten.

Leider wird an dieser Stelle deutlich, dass Politik und Verwaltung mit ihren Hausaufgaben nicht richtig weiterkommen. Während sich an allen Ecken der Stadt Dinge entwickeln und Vorschriften wie der Luftreinhalteplan, Konsequenzen fordern, tut man sich nach wie vor schwer, schlüssige Konzepte zum Beispiel für den Schwerverkehr vorzulegen.

Luftreinhalteplan, Verkehrskonzept, Lärmminderungsplan — sie sind schon lange geplant, aber nicht fertig. Sie könnten aber dazu beitragen, mögliche Konflikte auf einer verbindlichen Grundlage zu lösen. Wenn das nicht gelingt, könnte der Schwung der guten Nachrichten schnell ausgebremst sein.

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