Kommentar Wo bleibt der rote Teppich?

Meinung | Krefeld · Mit Blick auf die angepeilte Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 könnte die geplante Zusammenarbeit von EGK und den Betreibern des Gewächshausprojektes Sunfresh ein Gewinn für alle sein.

 Wegen der Biomethanproduktion hat sich die Sunfresh Gartenbau GmbH die EGK mit ihren Faultürmen als Partner ausgesucht.

Wegen der Biomethanproduktion hat sich die Sunfresh Gartenbau GmbH die EGK mit ihren Faultürmen als Partner ausgesucht.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Wirtschaftsminister Robert Habeck hat in seiner bemerkenswerten Rede beim Tag der Industrie betont, dass die Industrie beim Thema Klimaschutz selbst schon viel weiter und aufgeschlossener sei, als viele Menschen, vor allem in der Politik, glauben. Bei den Unternehmen ginge es nicht um das „ob“, sondern längst um das „wie“. Das war auch deutlich vom Vorstand der SWK und EGK im vergangenen Herbst bei der Vorstellung der neuen Biogasaufbereitungsanlage zu hören. Gut sechs Millionen Euro hat der Konzern in den Bau der neuen Anlage auf dem Geläde an der Parkstraße investiert. Sie bildet die letzte Verfahrensstufe auf dem Weg vom Abwasser – einem ständig nachwachsenden Rohstoff – zu Biomethan, also Biogas. 

Ein „Abfallprodukt“ dabei ist Kohlendioxid (CO2), das heruntergekühlt sich verflüssigt und zur Pflanzendüngung in Gewächshäusern eingesetzt werden kann. Das und die Abwärme aus der MKVA macht die geplante Partnerschaft zwischen Sunfresh Gartenbau und der EGK so spannend. Ein Gewächshaus an der Stelle ist ein großer CO2-Fresser, die verwendete Energie weitestgehend grün. Gemüse für die ganze Region kann dort angebaut werden, lange Transportwege entfallen. Deshalb ist nicht zu verstehen, dass die Stadt auf ihrem selbstgesetzten Weg der Klimaneutralität nicht den roten Teppich für die Investoren ausrollt, so wie sie das für die künftigen, möglichen Betreiber des Surfparks tut. Der Nutzen eines solchen Gewächshauses ist effizienter.