St. Bonifatius feiert Goldjubiläum

Beim Fest wurde auch Kaplan Andreas Galbierz verabschiedet.

Krefeld. Das Vorbild war eine als Notkirche gebaute Scheune in Boust in Lothringen. Das Abbild war vor genau 50 Jahren einer der modernsten Kirchenbauten, das der Aachener Bischof Johannes Pohlschneider gemeinsam mit dem damaligen Pfarrer Wilhelm Mertens am 21. Juni 1959 einweihte.

Das Goldjubiläum feierte die katholische Gemeinde St. Bonifatius in Stahldorf am Sonntag mit einem feierlichen Hochamt und einem großen Kirchweihfest. Dabei wurde auch Kaplan Andreas Galbierz verabschiedet, der nach vier Jahren im Krefelder Süden ein Amt als Pfarrer im Kreis Düren übernimmt.

Der langjährige und inzwischen pensionierte Pfarrer Norbert Rutten, der die Messe mitgestaltete, erinnerte in seiner Ansprache an den Bau des Gotteshauses in "franziskanischer Schlichtheit". Der Architekt Emil Steffan (1899-1968) hatte 1944 in Lothringen während der deutschen Besatzung eine Art Scheune als Versammlungsraum gebaut, der auch als Notkirche diente. Den Bau von St. Bonifatius lehnte er in verblüffender Ähnlichkeit an die Scheune an.

Auf einen Turm verzichtete Steffan, da "wir gegen den Stahldorfer Wasserturm sowie nicht ankommen". Die Glocke hängt in einer Maueröffnung.

Der Kirchbau wurde damals stark von den Deutschen Edelstahlwerken (DEW) unterstützt, deren Mitarbeiter die Bevölkerung in Stahldorf hatten stark ansteigen lassen. Ausstattung und Kunst - wie zum Beispiel die Fenster des Krefelders Hubert Spierling oder die 1978 eingebaute Orgel - hielten erst nach und nach Einzug in die Kirche. Sie büßte dadurch aber nichts an Schlichtheit ein.

Der in der Messe und beim Fest herzlich verabschiedete 39-jährige Kaplan Galbierz stammt aus Wielowies in Polen. Nach dem Abitur trat er in den Kamillianerorden ein, studierte in Warschau Philosophie und Theologie. Nach Deutschland kam er 2001 und wurde 2005 nach Fischeln versetzt.

Das Kirchweihfest im Innenhof und im Kindergarten Lioba zog viele Menschen an: Kinderchor, Männerschola, die russischen Sänger Andrei Nordstein sowie Maria und Aline Kalesnikowa traten auf.

Die Pfarrbläser waren nicht zu überhören, ein Zirkuswagen und Spiele lockten die Kinder. Suppe, Würstchen und Getränke gab reichlich im Angebot, ein Quiz testete Wissen.

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