Mutwillige Zerstörung Spielplatz-Ärger: Ehrenamtler bewachen den angesägten Schwebebalken

Ein beschädigtes Spielgerät sorgt bei den Anwohnern am Josef-Schümmer-Weg für Entsetzen. Kein Geld für Neuanschaffung.

Krefeld. Ein idyllischer kleiner Spielplatz liegt in dem Karree Josef-Schümmer-Weg/Antonweg: Komplett eingezäunt, ruhig gelegen und mit einer großen grünen Wiese, bietet der Spielplatz genug Platz für Kinder zum Toben und Spielen. Einzig die nur karg vorhandenen Spielgeräte sind ein kleiner Minuspunkt. Bis Sonntag. Denn die Entdeckung, die Spielplatzpate Guido Meyer-Mangold gemacht hat, erschüttert ihn zutiefst: „Als ich Sonntagabend meine Runde gemacht habe, habe ich festgestellt, dass der Schwebebalken von oben und unten durchgesägt wurde.“

Mutwillige Zerstörung: Spielplatz-Ärger: Ehrenamtler bewachen den angesägten Schwebebalken
Foto: abi

Meyer-Mangold ist zusammen mit Willi Dülks und Ina Cohnen als Spielplatzpate aktiv. Den Drei, die im Bürgerverein Holterhöfe sind, liegt der Spielplatz sehr am Herzen, wie Meyer-Mangold berichtet: „Wir haben eigene Mülleimer installiert, Bänke abgeschliffen und Tische gebaut. Leider wurde von der Stadt hier nur wenig gemacht, deswegen sind wir selbst aktiv geworden.“

Dem Anwohner ist es wichtig, dass die Kinder die Möglichkeit haben, draußen zu spielen. Auf einem Spielplatz, der intakt ist: „Es gibt immer mal wieder Anwohner, die sich über den Spielplatz aufregen,“ berichtet Meyer-Mangold. Dass es Erwachsene waren, die den Schwebebalken angesägt haben, ist für den Spielplatzpaten ganz klar: „Man muss sich ja nur mal anschauen, wie der Balken angesägt wurde. Wenn ein Kind da jetzt drauf gehen würde, könnte es sich ernsthaft verletzen.“

Deswegen hat Meyer-Mangold auch sofort die Stadt benachrichtigt, um den Schaden zu melden: „Leider wurde mir vom Grünflächenamt nur mitgeteilt, dass das Gerät zwar abmontiert werde, aber kein Geld für ein neues vorhanden sei“, sagt der Spielplatzpate enttäuscht. Bisher sei noch niemand von der Stadt gekommen, um die Gefahrenstelle zu sichern. Deswegen haben Dülks und Meyer-Mangold einen Plan ausgearbeitet: „Einer von uns ist heute den ganzen Tag über auf dem Spielplatz und passt auf, das nichts passiert. Später machen wir um das defekte Spielgerät ein Flatterband, damit es zu keinen Unfällen kommt.“

Seitens der Stadt wurde die Aussage auf Nachfrage der WZ nicht bestätigt: „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen, dass das Gerät nicht repariert werden kann“, sagt Angelika Peters, Pressesprecherin der Stadt.

Meyer-Mangold gibt die Hoffnung nicht auf: „Als Oberbürgermeister Frank Meyer zu seiner Wahlkampfreise hier war, hat er uns versprochen, dass neue Spielgeräte angeschafft werden“, erzählt Guido Meyer-Mangold. Das sei bis heute leider nicht geschehen.

Die bisher getätigten Verbesserungen wurden vom Bürgerverein Holterhöfe finanziert: „Wir wollen ja auch gar keine Geräte für 15 000 Euro, sondern nur Kleinigkeiten“, sagt Meyer-Mangold abschließend.

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