Spielhallen-Raub: Mittäter mimte Geisel

Trio auf der Anklagebank. Der vierte Mann verweigert die Aussage.

Krefeld. Wegen schweren Raubes verantworten sich derzeit drei Angeklagte vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts. Sie haben ihre Beteiligung an zwei Raubüberfällen im November letzten Jahres auf zwei Krefelder Spielcasinos innerhalb von fünf Tagen in unterschiedlicher Besetzung zugegeben.

Ein vierter Tatverdächtiger ist in einem gesonderten Verfahren angeklagt. Am Dienstag war er als Zeuge geladen — doch er verweigerte die Aussage.

Zwei der Angeklagten, ein 30- und ein 35-jähriger aus Kamp-Lintfort und Moers, und der vermeintliche Mittäter sollen am 13. November 2012 gemeinsam das Casino Palace an der Alten Linner Straße überfallen. Dabei wurde eine Casino-Angestellte mit einer Spielzeugpistole genötigt, die Kasse und den Tresor zu öffnen.

Außerdem wurde ihr gedroht, dass man ihr etwas antun würde, wenn sie schreie. Die beiden Räuber erbeuteten mindestens 1000 Euro, die sie sich mit dem Fahrer teilten, der draußen wartete.

Am Überfall auf die Spielhalle an der Scharfstraße am 18. November 2012 war wiederum ein Trio beteiligt: erneut der 35-jährige Moerser als Fahrer, ein 28-jähriger wohnungsloser Kosovare sowie derselbe Mittäter wie zuvor, der jedoch dieses Mal als vermeintlicher Gast als Geisel genommen wurde.

Ihm wurde eine Spielzeugpistole an den Kopf gehalten und so die Spielhallenaufsicht bewogen, die Kasse zu öffnen und 500 Euro herauszugeben. Die rege kriminelle Vergangenheit mit diversen Vorstrafen, mit Spielsucht, Schulden und teilweisem Drogenkonsum erlaubt keine günstige Prognose für die Angeklagten. Sie werden nun am 8. April mit den überfallenen Angestellten konfrontiert, die als Zeugen gehört werden. Danach ist das Urteil zu erwarten. wop

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