SPD-Parteitag: Kraft für Krefelder Genossen

SPD-Landes-Chefin Hannelore Kraft tritt mit kämpferischer Rede in Oppum auf.

Krefeld. Voll des Lobes für die Krefelder Genossen ist Hannelore Kraft, Vorsitzende der NRW-SPD. Kein Wunder, dass sie vom Krefelder Parteichef Bernd Scheelen beim Unterbezirksparteitag im Parkhaus Oppum mit Küsschen begrüßt wird. Denn sie lobt die Verantwortlichen vor Ort für ihre Haltung zum Thema Kraftwerk.

"Die Anderen" - damit meint sie CDU und FDP - "reden nur über den Wirtschaftsstandort, aber wenn es schwierig wird, ducken sie sich vor Ort weg." Als Beispiel nennt sie den Landtagskollegen Winfried Schittges (CDU): "Er ist der rabaukenhafte Prototyp in Düsseldorf, in Krefeld wetterwendisch. Solche Leute brauchen wir in NRW nicht."

In Zeiten von Umfragetiefs versucht die Landeschefin den Genossen die Seele zu streicheln und den Rücken zu stärken. Sie betont, dass die Stärke der Partei die Politik von unten ist. Auch hier sei Krefeld ein gutes Beispiel, lobt sie. In den Themenforen hätten die Menschen mit Herz und Seele an den Ideen gearbeitet, die in lokale Programme ebenso einfließen wie auf Landesebene.

Ihre linke Hand unterstreicht permanent ihre Kampfansage an CDU und FDP, wenn sie beispielsweise die Bildungspolitik der NRW-Regenten geißelt. "Wir haben in den 39 Jahren unserer Regierung in der Schulpolitik nicht alles richtig gemacht, waren oft nicht mutig genug." Aber jetzt gehe alles drunter und drüber, sagt Kraft und erinnert an die Auseinandersetzung um Kopfnoten, Zentralabitur-Streit, Studiengebühren.

Zuvor hatte der alte und neue Vorsitzende, Bernd Scheelen, aus der schwierigen Lage der Gesamt-SPD kein Hehl gemacht. Das Gegenmittel beschrieb er mit deutlichen Worten: "Disziplin, Solidarität und klare Aussagen sind das Gebot der Stunde. Wir sollten in der Sommerpause am besten alle mal die Schnauze halten und nicht jeden Tag eine andere Sau durchs Dorf treiben." In Krefeld funktioniere dies: "Zum Kraftwerk haben wir eine klare Linie gefunden. Wir sind die einzigen, die Ökonomie und Ökologie zusammenbringen."

Für die Fraktion fasste Vorsitzender Ulrich Hahnen die zentralen Themen vor den Wahlen zusammen: Wir kämpfen für ein soziales, gerechtes, lebens- und liebenswertes Krefeld: "Wir brauchen keinen Fabel, der mit Taktik und Spekulantentum agiert und keinen OB, der es nicht kann."

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