„SPD muss authentisch arbeiten“

Ulrich Hahnen und Ina Spanier-Oppermann ziehen für die Sozialdemokraten in den Wahlkampf.

Krefeld. Dass SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen zum Landtags-Kandidaten gewählt wird, steht auf der Versammlung von vornherein fest. Der Bockumer tritt als einziger Bewerber im südlichen Wahlkreis 47 an und kann auf den Rückenwind seines gut geführten Kommunalwahl-Kampfes bauen. "Ihr kennt mich", lautet seine Bewerbung an die 141 anwesenden Vertreter der Ortsverbände bei der Wahlkreiskonferenz. Sie wählen ihn mit 113Stimmen.

Weitaus spannender ist die Nominierung für den nördlichen Wahlkreis 48. Hier treten drei Sozialdemokratinnen gegeneinander an. Ina Spanier-Oppermann geht nach einer leidenschaftlichen Rede mit 87 von 139 abgegebenen Stimmen (63 Prozent) als Siegerin hervor. "Sie hat das Herz der SPD getroffen", lautet ein Kommentar.

Die 47-jährige Gesamtbetriebsratsvorsitzende des Unternehmens Sitel mit rund 4000 Mitarbeitern macht gleich klar: "Arbeitnehmer sind mein Thema. Sie brauchen ihr Auskommen, einen Lohn, der sie ernährt. Viele leben jedoch unter der Armutsgrenze. Wir müssen die Arbeitnehmer zurückgewinnen, indem wir authentisch arbeiten", betont sie im Hinblick auf verlorene Wählerstimmen.

"Wir Frauen in der SPD haben schon jetzt gewonnen", sagt Spanier-Oppermann zu Beginn ihrer Rede und bezieht ihre Konkurrentinnen Anke Drießen-Seeger (30 erhaltene Stimmen) und Anja Ingenbleek (21 erhaltene Stimmen) in das "wir" mit ein. Sie könnte nun die Nachfolge der Landtagsabgeordneten Petra Schneppe antreten, die ihr Mandat am Ende der Legislaturperiode aus gesundheitlichen Gründen abgibt.

Petra Schneppe: "Wir müssen Ministerpräsident Jürgen Rüttgers in die Opposition zurückschicken. Schulpolitik darf nicht dreispurig bleiben, Gebühren dürfen kein Hinderungsgrund fürs Studium sein und Hannelore Kraft kann Ministerpräsidentin", schwört sie die Sozialdemokraten auf den Landtagswahlkampf ein und erhält einen lang anhaltenden Applaus für ihre geleistete Arbeit.

Unterbezirksvorsitzender Bernd Scheelen (MdB) äußert "hohen Respekt vor dieser Entscheidung". Im Hinblick auf die CDU kündigt er an, "wegen des Wahlbetruges über das Millionenloch im städtischen Haushalt den Rechtsweg bis zum Ende zu gehen."

Er denkt auch, dass es den vor der Kommunalwahl angekündigten persönlichen 500000-Euro-Spender für die Dio-Spitze nicht gebe und eine städtische Gesellschaft nicht zahlen wolle. Mit öffentlichem Geld dürfe der Kirchturm nicht saniert werden, so Bernd Scheelen.

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