SPD fordert neues Lärmkonzept
Vor allem die Straßen haben die Genossen im Visier: Bei Asphalt- und Kanalsanierung habe leiserer Belag Priorität.
Lärm ist eines der größten Umwelt- und Gesundheitsprobleme in den Städten. Das ist bekannt. Die Geräusche des Straßenverkehrs sind dabei eine der Hauptquellen für Krach. „Hohe Lärmbelastungen stehen der Vorstellung einer lebenswerten und attraktiven Stadt entgegen“, findet Gabi Schock, SPD-Sprecherin im Ausschuss für Umwelt, Energie, Ver- und Entsorgung sowie Landwirtschaft. Da sie die Stadt aber sowohl lebenswert als auch attraktiv sehen möchte, wird sie die Frage nach dem dritten und nächsten Lärmminderungskonzept in die nächste Sitzung bringen. „Es geht uns nicht nur um die durch Wohnquartiere geprägten Stadtteile, sondern in gleichem Maße um das Wohnen und Arbeiten in der Innenstadt.“ Konkret möchte sie wissen: „Wann wird das neue Lärmminderungskonzept in Krefeld vorgestellt? Der 2014 aufgestellte Plan muss alle fünf Jahre abgeglichen werden. Wie ist der Stand der Dinge?“
Beim angespannten Haushalt möchte sie Druck machen, damit das Geld auch für die Umsetzung des Konzeptes angelegt werde. „Ich wünsche mir ein wenig mehr Engagement. 2019 müssen wir sowieso ran.“ Es sei Aufgabe der kommunalen Planungen, Maßnahmen zur Vorbeugung und zum Schutz gegen Lärm zu entwickeln und umzusetzen. Dabei gehe es nicht nur um Straßen-, sondern auch um Schienen- und Luftverkehrslärm sowie um Industrie- und Gewerbelärm. Für die SPD-Fraktion sei die Belastung durch Lärm auch ein Gerechtigkeitsthema, findet die Sozialdemokratin weiter. „Wie Studien belegen, sind sozial benachteiligte Stadtquartiere häufig stärkeren Belastungen durch Lärm- und Luftschadstoffemissionen ausgesetzt, sodass sich die Bürger dort in der Folge mit größeren sozialen und gesundheitlichen Problemen konfrontiert sehen.“ Auf der anderen Seite: „Gute Wohn- und Arbeitsquartiere beleben Handel sowie Gastronomie und reduzieren Immobilienleerstände.“
Auch unter energetischen Gesichtspunkten sollten Lärmemissionen in den Fokus rücken. „Quellen wie produzierendes Gewerbe und motorisierter Verkehr benötigen in der Regel viel Energie, häufig verbunden mit entsprechendem Schadstoffausstoß.“ Lärmschutz sei deshalb Klimaschutz, sagt die Ingenieurin.
Für die SPD-Fraktion ergibt sich hieraus eine klare Forderung: „Es müssen integrierte Ansätze im Lärmschutz entwickelt werden. Die Kombination mehrerer abgestimmter Maßnahmen ist nötig. Politik und Verwaltung sind daher im Schulterschluss mit den Bürgern, den lokalen Unternehmen und den städtischen Töchtern wie Stadtwerken und Hafengesellschaft gefordert, diese Ansätze gemeinsam zu entwickeln und umzusetzen.“
So müssten beispielsweise Lärmminderungsmaßnahmen eine hohe Priorität bei der Straßen- und Kanalsanierung erhalten. Schock: „Das Beste wäre ein lärmmindernder Straßenbelag für jede neu hergerichtete Fahrbahn. Auch innerstädtische Baulückenschlüsse können wirkungsvolle Maßnahmen darstellen.“ Wo keine Lücke sei, könne kein Lärm durchfließen.