Mundart Späte Ehrung für Mundartdichter

Mitte. · Krefelder Mundartfreunde veröffentlichen das Buch „Spekelöres“ und würdigen damit mehr als 55 Jahre nach dessen Tod das schriftstellerische Schaffen von Künstler Jupp Schäfer.

 Enkel Colin Schäfer, Bruder Klaus Schäfer und Schwiegertochter Margret Schäfer (v. l.) präsentierten das Buch in der Mediothek.

Enkel Colin Schäfer, Bruder Klaus Schäfer und Schwiegertochter Margret Schäfer (v. l.) präsentierten das Buch in der Mediothek.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Verleger Stefan Kronsbein hat mit einigen Mundartfreunden unter dem Titel „Spekelöres“ (Neugieriger) Gedichte und Geschichten von Jupp Schäfer zusammengetragen und in einem prächtigen Band veröffentlicht. Das Besondere: Der Krefelder Detlev Sackenheim hat die 35 Gedichte und zwei Geschichten ins Hochdeutsche übersetzt.  Sackenheim sagt: „Ich habe rund drei Monate daran gearbeitet, den Anfang  habe  ich mit dem Gedicht ,Die Treppelädder’ (Die Treppenleiter) gemacht. Die größte Herausforderung war für mich, auch die hochdeutschen Texte zu reimen.“

In den 50er Jahren gab es samstags immer Plaudereien

Das ist ihm gut gelungen und auch seine Mitherausgeber sind voll des Lobes. An erster Stelle ist Klaus Schäfer, ein Sohn des Mundartdichters, zu nennen. Mit ihm haben sich Enkel Colin Schäfer und die beiden Hinterbänkler  Gerd Rudolph und Karl Malutzki für die Veröffentlichung eingesetzt.

Vorausgegangen war 1998 ein Privatdruck der Gedichte unter dem Titel „Wie osen Herrjott Kriewel boude“ in einer Auflage von 100 Stück. Damals schon bedauerten die Mundartfreunde, dass die herrlichen Werke von Jupp Schäfer nicht einer breiten Öffentlichkeit vermittelt werden konnten. Knapp 60 Jahre nach dem Tod des allzu früh Verstorbenen, der in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts samstags in der WZ unter dem Titel Spekelöres seine Plaudereien brachte, sind die fast vergessenen Beiträge des Wochenplauderers nun allen Interessenten zugänglich.

Die letzten Korrekturen
im Indischen Ozean

Der Kameramann Sackenheim, in Oppum geboren und dem Krieewelschen Platt verbunden, war schon lange von der Qualität der Werke überzeugt. Als die Idee aufkam, sie neu zu verlegen, war er Feuer und Flamme. „Damit Viele die Schätze verstehen können, habe ich die Übersetzung vorgeschlagen.“ Nun steht auf der linken Seite der Mundarttext, rechts daneben der hochdeutsche. „Die letzten Korrekturen habe ich bei einer Kreuzfahrt im Indischen Ozean vorgenommen“, schmunzelt Sackenheim.

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