Sonografie bei Winzlingen

Klinikum-Arzt richtet Jahrestreffen mit Kollegen aus. Hauptthema: die Untersuchung von Säuglingen mit Ultraschall.

Krefeld. Wenn Kinder krank sind, brauchen sie andere Medikamente als Erwachsene und eine spezialisierte Diagnostik. Auch in der Radiologie. "Gammastrahlen vermeiden", ist oberstes Gebot, denn die Kinder sollen gesund alt werden. Das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum besitzt als eine der wenigen Kliniken in Deutschland eine Röntgenabteilung nur für kleine Patienten. Sie wird seit rund zehn Jahren von Dr. Alfred Eidad Horwitz, ausgebildeter Kinderarzt und Radiologe, geleitet.

"Es gibt viele Erkrankungen, die nur Kinder bekommen", erklärt er. "Dazu gehören Lungenprobleme oder Fehl- und Missbildungen. Onkologische Leiden sind anders als bei Erwachsenen, ebenso wie manche Darmprobleme." Diese Erkrankungen müssen kindgerecht behandelt werden. Die strahlenintensive Computertomografie wird nur eingesetzt, wenn es nicht anders geht.

"Doktor Horwitz hat in der Fachwelt einen hervorragenden Ruf. Dies ist Grund genug für die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin - Sektion Pädiatrie -, den renommierten Facharzt um die Ausrichtung des Mitglieder-Jahrestreffens und einer Fortbildung zu bitten", sagt Klinikum-Pressereferentin Birgit von Gehlen. Am heutigen Freitag geht es um die Sonografie des Rückenmarks. "Hier musste eine ganze Reihe von Interessenten sogar abgewiesen werden", berichtet Klinikchef Professor Hermann Schulte-Wissermann. Am Samstag sind die "Sonografie der Säuglingshüften" und die "Gelenkerkrankungen im Kindesalter" die Themen. Mit Professor Reinhard Graf kommt der Begründer der modernen Säuglingshüft-Sonografie.

"Die Untersuchung der Säuglingshüften wird kontrovers diskutiert", erklären Schulte-Wissermann und Horwitz. "Sie ist in Deutschland ein fester Bestandteil der Vorsorgeuntersuchungen, um spätere Gangprobleme frühzeitig zu erkennen. In anderen Ländern gibt es ein derartiges Screening nicht. Dort wird nur bei Auffälligkeiten untersucht." Nach gut 20 Jahren sei es von Bedeutung, die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse dieser Methode kritisch zu überprüfen und zu diskutieren und das Können und Wissen aufzufrischen.

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