So lernen Fischelner Kinder über Martin Luther

Im Jubiläumsjahr sprechen Kinder und Erzieher des Evangelischen Kindergartens über den Reformator.

So lernen Fischelner Kinder über Martin Luther
Foto: Evangelischer Kirchenkreis Krefeld-Viersen

Fischeln. „Martin ist sieben Jahre in die Schule gegangen“, sagt Paul, als die Kinder erzählen, was sie von Luther wissen. „Er war schlau, er wollte immer mehr lernen.“ Und Jura studieren, fügt die Erzieherin an. „Und er hatte Angst vor Gott“, ergänzt Lena. „Aber Luther hat gemerkt, das stimmt gar nicht. Gott hat alle Leute lieb, nicht nur die Reichen.“ Leon erzählt weiter: „Und er hat einen Brief an das Schloss gehängt. Das hat den anderen nicht gefallen.“ Die 95 Thesen und das Leben der Reformators Martin Luther war mehrere Wochen Thema im Evangelischen Kindergarten der Markuskirche in Fischeln.

Passend zum noch laufenden Jubiläumsjahr: „Reformation und Martin Luther — das wollten wir auch im Kindergarten umsetzen“, erklärt Leiterin Petra Gillmann. „An einem Teamtag haben wir geplant, wie wir dieses etwas sperrige Thema für die kleinen Kinder umsetzen können.“ Jede Gruppe hat sich dem Thema etwas anders genähert. Während in einer Gruppe die Kinder besonders gut malen, backen andere gerne oder basteln. Es ist auch möglich, das Thema zu fühlen und zu schmecken. Eine Gruppe hat gebacken. Gefragt, was das sei, antworteten die Kinder: „Das ist Luthergebäck. So wie Käthe für Martin gebacken hat. Das ist lecker, das kannst Du essen.“

Die Lutherrose können die Kinder inzwischen auch erklären. Jede Gruppe hat die Rose etwas anders gelegt — je nachdem, wie es zu der einzelnen Gruppe passt. Eine Gruppe hat daraus Platzsets gestaltet — für das Frühstück jeden Morgen.

Käthes Kräutergarten haben die Vorschulkinder, die sogenannten Schatzsucher, ebenfalls angelegt. Kräuter daraus werden zum Kochen verwendet. „Die Kinder haben Glaubenssätze gesprochen, die Erwachsenen schwerfallen“, sagt Pfarrer Gerd Maeggi von der Markuskirche. „Aber eben ganz natürlich und in ihren eigenen Worten.“ Ganz viel aus den Wochen haben die Kinder ihren Eltern und Großeltern berichtet. Und ihr Projekt dadurch zu einem übergreifenden Gesamtprojekt gemacht. „Die Kinder waren stolz wie Bolle“, ergänzt Leiterin Gillmann.

Geholfen bei der Umsetzung hat eine Reformationskiste, die von der Evangelischen Kirche entwickelt wurde. Die wurde durch die Gruppen gereicht und ausgiebig genutzt. „Wichtig ist für die Kinder, die Freiheit, die Gott schenkt“, erklärt Pfarrer Maeggi, dessen Tochter ebenfalls den Kindergarten besucht. „Dass beispielsweise Luther zunächst Mönch war — und warum später nicht mehr —, das ist für die Kinder nicht wichtig.“

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