So fließt der Verkehr in Zukunft

Der Ostwall wird bereits umgebaut. Wie aber sieht es künftig auf den benachbarten Straßen aus?

Krefeld. Das Blech quält sich durch die schmale Luisenstraße. Weil die Schwertstraße ab diesem Punkt gesperrt ist, suchen die Autofahrer dort den Ausweg aus dem Kronprinzenviertel. Sie werden sich daran gewöhnen müssen. Im Zuge des Ostwall-Umbaus wird die Fahrtrichtung der Schwertstraße zwischen Ostwall und Luisenstraße auf Dauer gedreht. Will heißen: Wer etwa vom Arbeitsamt gen Heimat will, sollte sich besser gleich wieder Richtung Philadelphiastraße orientieren.

Aber: "Die alten Routen sind noch in den Köpfen. Das wird dauern, bis sich das ändert", sagt Baudezernent Thomas Visser. Schilder seien zwar aufgestellt, setzt Tiefbauamtsleiter Hartmut Könner hinzu, alle Wünsche könne man dabei aber nicht berücksichtigen. "Der Schilderwald sollte ja auch nicht zu groß werden."

Nicht nur die Situation am Ostwall, sondern die kompletten Fließrichtungen im größeren Umfeld beschäftigen die Planer. Auch wenn Könner nicht davon ausgeht, dass sich - abgesehen von der Bauphase - durch die Umgestaltung des Boulevards allzu viel ändern wird. "Weil der Wall durch die bleibende Zweispurigkeit weiter eine entsprechende Leistungsfähigkeit aufweist, wird sich die Auswirkung auf andere Straßen in Grenzen halten."

Anders bei der St.-Anton-Straße: Dort sei die Belastungsgrenze jetzt schon erreicht, sagt Könner. Dass die Einfallstraße einen Hauptteil des Verkehrs aufnehmen soll, sei so gewollt und auch unstrittig. "Autofahrer müssen sich künftig in Spitzenzeiten darauf einstellen, auch mal eine Ampel-Phase auf die Weiterfahrt warten zu müssen", so Könner. In anderen Großstädten sei dies gang und gäbe.

Doch auch bei der Verlängerung über den Stadtring hakt es. So ist der Umbau des Dampfmühlenweges erst einmal zurückgestellt. Dabei sollte dort der Verkehr gen Philadelphiastraße gelenkt werden. Der Verlust von Parkplätzen sorgte allerdings für Diskussionen.

So müssen sich die Autofahrer an dieser Stelle auf längere Sicht noch ohne Vorfahrt und ohne Ampel in die Rheinstraße vortasten. Oder eben den Schlenker über den Knotenpunkt Bleichpfad machen. Mit der Folge, dass eine neue West-Ost-Beziehung entstanden ist. "Die Friedrich-Ebert-Straße wird zur Hauptverbindung", sagt Visser.

Doch zurück zum Ring: Dort soll der Verkehr weiter Richtung Süden über die Philadelphiastraße rollen. Auch nicht gerade das pure Fahrvergnügen. "Wir haben hier schlechte Oberflächen, und die Gleise müssten erneuert werden", bestätigt Könner. Immerhin hat nun die Politik erste Weichen in Sachen Planung gestellt.

Dabei solle auch über Bäume, Radwege und das Parken nachgedacht werden, berichtet Könner. Das abgestellte Blech sei für "die Leistungsfähigkeit nicht gerade optimal". Trotzdem wolle man einige Parkflächen möglich machen und "an der Grünen Welle knobeln". Außerdem sollen in diesem Zusammenhang auch die Kreuzungen Rheinstraße und Arbeitsamt angepackt werden.

Wer derzeit weiter zum Voltaplatz rollt, gerät dort zu Stoßzeiten oftmals wieder ins Stocken. "Konsequenter Weise müssten wir diesen Bereich auch fertig machen", sagt Visser. Schon allein, um die Verbindung zum Ring zu schließen. Derzeit gibt es aber lediglich den Auftrag, die Chancen eines Kreisverkehrs abzuschätzen. Eine Finanzierung des Projekts ist mittelfristig nicht zu erwarten.

Und was macht der Autofahrer, der von Osten nicht mehr über die Schwertstraße zum Ostwall gelangt? Der soll nun über die Hansastraße kommen. "Leistungsfähig ist die schon jetzt", betont Könner. Die Optik signalisiere dies allerdings nicht, ist er sich bewusst. Vielleicht in Zukunft: "Das wird nun diskutiert."

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