Karneval Krefeld hat ein neues Prinzenpaar gefunden

Krefeld · Dirk und Marita Mosinski werden ab dem 11. November offiziell das närrische Volk regieren.

 Dirk und Marita Mosinski möchten nicht nur feiern, sondern sich auch für einen guten Zweck engagieren.

Dirk und Marita Mosinski möchten nicht nur feiern, sondern sich auch für einen guten Zweck engagieren.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Nach dem gemeinsamen Kaffee dauerte es etwa 13 Stunden bis Dirk Mosinski um 23.30 Uhr die SMS an Prinzengarde-Präsident Christian Cosman schickte: „Wir machen es.“ In dieser Zeit hatte er intensiv mit Frau Marita und Vater Hubert gesprochen und überlegt. Seinen Namen hatte der Leutnant der Prinzengarde schon früher als Bewerber um den Job als Tollität in den Ring geworfen. Nun ging es schneller als gedacht. Gestern wurden die neuen närrischen Oberhäupter offiziell im Rathaus vorgestellt.

Dirk I. stammt aus Hürth und ist mit dem Kölner Karneval groß geworden. Marita I. wurde in Hüls geboren und war schon früh als Tanzmariechen auf der Bühne. Mit dem neuen Prinzenpaar haben die Krefelder Karnevalisten zwei rheinische Frohnaturen als Frontpaar. Ein Sessions-Motto gibt es auch schon: „All you need ist Spaß“ stammt aus der Feder von Ex-Prinz Johannes Kockers, der sich dabei an die Beatles anlehnt.

„Jedes Prinzenpaar drückt der Session seinen Stempel auf, es ist nicht egal, wer da kommt“, erklärt Oberbürgermeister Frank Meyer bei der Begrüßung. „Jedes Mal ist es spannend, wer es denn diesmal macht.“ Jetzt sei er entspannt, zwei Menschen zu sehen, die mit ganzer Kraft, ganzem Herzen und jeder Menge Humor die nächste Session gestalteten. „Die Leute, die in die Säle kommen, werden ebenso stolz auf ihr Prinzenpaar sein wie die Senioren bei Ihren Besuchen in den Heimen und die Kinder in den Kitas“, sagt der OB weiter. „Sie haben eine wichtige soziale Aufgabe in Krefeld.“ Karl Müller, Vorstandsmitglied des Crefelder Carnevals Comitèe (CCC), ergänzt: „Ich habe die beiden von der ersten Minute an gemocht. Die kritischen Bemerkungen des künftigen Prinzen brauchen wir.“

Dessen Kindheitstraum ging anders in Erfüllung, als der Kölsche Jung  einst dachte. „Ich wollte Prinz sein, mit Bauer und Jungfrau an meiner Seite“, berichtet der heute 54-Jährige. „Dabei hat mich mein Vater schon als Sechsjährigen in ein Bauer-Kostüm gesteckt. Er selbst war 1972 Bauer im Hürther Dreigestirn. Deshalb fließt von Geburt an Karnevalsblut durch meine Adern.“

2013 kam Dirk Mosinski der Liebe wegen nach Krefeld. Schnell wurde er Mitglied des aktiven Corps der Prinzengarde, lernte Helau statt Alaaf zu sagen und Alt, Pils und Kölsch zu trinken. Dann ging alles sehr schnell.  „Ausschlaggebend war das Gespräch mit dem Vater. Der hatte ihm geraten: Hürth ist ein Ort, Krefeld eine Stadt. Wenn Du es jetzt nicht machst, machst Du es nie mehr.“ Nun werden die Eltern das Paar durch die Session begleiten, ebenso wie die Kinder Sarah (26) und Marcel (33). Ihre Lieblichkeit zeigt sich glücklich, einen Mann zu haben, der den Karneval mag. „Ich möchte Dirk unterstützen und freue mich, als ehemaliges Tanzmariechen Prinzessin meiner Heimatstadt zu sein.“ Ihr Vater habe immer gesagt: „Lebe das Leben.“

Die Ziele des Prinzenpaares für die kommende Session sind: „Karneval leben und das Brauchtum mit allen Jecken feiern. Für einen guten Zweck einstehen.“ Sie sammeln für den Verein Sonne, Mond und Sterne, der letzte Lebenswünsche erfüllt. Neben Helau (jetzt) und Alaaf (früher) wird sich noch etwas im Karnevalsleben des Prinzen verändern. „Ich werde erstmals am Altweibertag in Krefeld sein, bisher habe ich in der Kneipe in Köln gefeiert.“

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