Gesundheit : Das Sicherheitspersonal wird wegen der Corona-Krise knapp
Krefeld Unternehmen benötigen viele Wachleute, um Zugänge zu kontrollieren und auf die richtigen Abstände zu achten.
Ein Besuch im Supermarkt, bei der Post- oder Bankfiliale sieht heute völlig anders aus, als noch vor einem Monat. Zahlreiche Schilder weisen darauf hin, man möge Abstand halten oder warten, bis wieder neue Kunden eingelassen werden können. Markierungen am Boden sollen helfen, an Theken oder Schaltern nicht zu nah aufzurücken und zeigen an, wo die Menschen im Kassenbereich zu stehen haben. Vor manchen Märkten stehen sogar Absperrgitter, wie man sie sonst nur von der Kirmes kennt, die der Schlange der Wartenden Form geben sollen.
Diese Hinweise werden aber zumeist ergänzt durch Sicherheitspersonal, welches die Leute daran erinnert, einander nicht zu nahe zu kommen und den „Verkehr regelt“. „Die Menschen haben kein subjektiv erhöhtes Sicherheitsbedürfnis. Es sollen nur die Besucherströme geleitet und organisiert werden“, sagt Willi Esters.
Seit über 65 Jahren bietet sein Bockumer Wachdienst Sicherheits-Dienstleitungen in Krefeld und Umgebung an. Auch seine Mitarbeiter stehen derzeit vor Supermärkten und anderen Einrichtungen in Krefeld. Die Anfragen überstiegen dabei deutlich seine Kapazitäten, sagt er: „Ich denke, dass die meisten seriösen Sicherheitsdienstleister aus- oder überlastet sind.“ Die Menge des ausgebildeten und zertifizierten Personals sei nun mal nicht unendlich. „Man kann ja nicht von heute auf morgen sein Personal mal eben verdoppeln.“
Überhaupt sei es derzeit nahezu unmöglich, neues Personal zu generieren. Es gebe gesetzliche Vorgaben, Unterrichtungen durch die Industrie- und Handelskammer (IHK) und Prüfungen. All dies finde aktuell gar nicht statt. „Das Sicherheitsgewerbe kann also nur neues Personal am Markt akquirieren“, sagt Esters. „Aber die Ressourcen sind limitiert.“
So erhält auch der Wachdienst Esters derzeit Anfragen aus ganz Nordrhein-Westfalen. „Im Normalfall bekommen wir keine Aufträge aus beispielsweise Dortmund“, sagt der Chef. Und auch die Sicherheitsleute, die man derzeit in Krefelder Märkten und Banken sehe, kämen bestimmt nicht alle aus der Region. „Wenn man auf die Schilder der Mitarbeiter schaut, sind da Unternehmen dabei, von denen noch keiner gehört hat“, so Esters.