Diebstahl Seltene Papageien aus Krefelder Zoo gestohlen

Krefeld. Es ist wieder passiert. In der Nacht zu Montag sind unbekannte Täter in den Krefelder Zoo eingedrungen und haben ein Paar wertvoller Hyazinth-Aras gestohlen. Nachdem erst im Juli drei Goldene Löwenäffchen aus dem Krefelder Zoo gestohlen worden sind und die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt hat, herrscht unter den Mitarbeitern des Tierparks Ernüchterung.

Seit 1966 hält der Krefelder Zoo die kobaltblaue Papageien-Art Hyazinth-Aras. Die beiden entwendeten Tiere waren Leihgaben eines Zuchtprogramms.

Seit 1966 hält der Krefelder Zoo die kobaltblaue Papageien-Art Hyazinth-Aras. Die beiden entwendeten Tiere waren Leihgaben eines Zuchtprogramms.

„Wir sind geschockt, wütend und die Tierpfleger sind traurig, weil sie nicht wissen, was mit ihren Schützlingen passiert“, fasst Zoosprecherin Petra Schwinn zusammen.

Hoffnung, dass die Papageien, die einzeln auf dem Schwarzmarkt für 10 000 bis 20 000 Euro verkauft werden, wiederbeschafft werden können, habe die Zoosprecherin nicht. Nach dem Diebstahl der Goldenen Löwenäffchen hatte der Zoo die Sicherheitsmaßnahmen an Gehegen von Tieren verstärkt, die potenziell für illegale Tierhändler interessant sein könnten. Dazu gehörte auch das Gehege der blauen Papageien aus dem brasilianischen Regenwald, die unter besonderem Artenschutz stehen.

Doch auch zwei extra angebrachte Schlösser konnten die Täter nicht aufhalten. „Man muss jetzt nicht glauben, wir rüsten die Gehege weiter auf und dann passiert nichts mehr. Wir haben es hier mit Profis zu tun“, sagt Petra Schwinn. Die Täter könnten sich schließlich tagsüber problemlos im Zoo bewegen und sich von den getroffenen Vorkehrungen ein Bild machen. Der erneute Vorfall im Krefelder Tierpark reiht sich in eine wachsende Zahl von Diebstählen aus Zoos ein. Beispielsweise wurden Tiere aus Gehegen in Dortmund, Rheine, Appeldorn und Beauval (Frankreich) entwendet.

„Der illegale Tierhandel nimmt Fahrt auf, vielleicht gibt es für die Täter sonst weniger Möglichkeiten an Tiere zu kommen“, vermutet Schwinn. Ob der Krefelder Zoo angesicht der offensichtlich wachsenden Gefahr von Tierdiebstählen die Sicherheitsvorkehrungen weiter ausbaut, stehe noch nicht fest. „Jetzt muss man überlegen, was man machen kann, ohne dass es für die Besucher unangenehm wird."

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