Seidenweberhaus ist ein Sanierungsfall

Gesicherte Zahlen zum Zustand des Veranstaltungshauses sollen bis Ende des Jahres vorliegen, verspricht die Verwaltung.

Seidenweberhaus ist ein Sanierungsfall
Foto: Archiv Andreas Bischof

Krefeld. Das Stadt- und das Seidenweberhaus standen im Mittelpunkt der Diskussionen im jüngsten Bauausschuss. Für beide maroden Gebäude sah Joachim C. Heitmann (FDP) Parallelen und warf der Verwaltung mehrfach ein „unerträgliches Verhalten“ vor, das zu empfindlichen Verzögerungen geführt habe. „Wir brauchen endlich belastbare Zahlen, damit wir Entscheidungen treffen können.“ Alleine für das Stadthaus seien Sanierungskosten von bis zu 40 Millionen Euro im Gespräch, warf Heitmann ein.

SPD-Sprecher Hans Butzen konterte: „Das sind ungeheuerliche Vorwürfe. Es war die Stadtratsmehrheit, die die notwendige personelle Ausstattung des städtischen Gebäudeservices verweigert und dafür immer neue Aufgaben draufgesattelt hat. Hier wird die politische Verantwortung auf den Kopf gestellt.“

Dem Seidenweberhaus attestierte der Sozialdemokrat „Baufälligkeit“. Allerdings, so Butzen, habe seine Fraktion noch keine abschließende Meinung über Abriss und Neubau oder Sanierung. Er forderte eine ganzheitliche Betrachtung ein, die über den 25. Mai hinaus, dem Datum der Kommunalwahlen, Bestand haben müsse.

Sehr zurückhaltend präsentierte sich die CDU. Ihr Sprecher Stefan Galke verwies lediglich darauf, dass es auch um die Werterhaltung städtischen Eigentums gehe. Die von der Verwaltung als notwendig gesehenen Instandhaltungsschritte in Höhe von 1,5 Millionen Euro im kommenden Jahr dienten auch der Werterhaltung. Im Übrigen verwies Ratsherr Galke darauf, dass nach dem Ostwall-Umbau dringlich die Sanierung der Philadelphia-straße anstehe, die in den kommenden 15 Monaten als Umleitungsstrecke noch mehr als bisher belastet werde.

Bau- und Planungsdezernent Martin Linne versicherte dem Ausschuss erneut, dass bis Ende des Jahres belastbare Zahlen zum Gebäude auf dem Theaterplatz vorliegen würden. Auf dieser Grundlage, an der die Bauverwaltung derzeit arbeite, könne die Politik dann über Abriss, Neubau oder Sanierung entscheiden. Auch Linne sprach von einem „erheblichen Sanierungsbedarf“ des fast 40 Jahre alten Gebäudes, wies Butzens Einschätzung der „Baufälligkeit“ aber als unpassend zurück.

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