Seidel macht dicht

Das Spielwarengeschäft schließt Ende Januar 2010. Der Mietvertrag läuft aus.

Krefeld. Spielwaren Seidel schließt Januar 2010 das Geschäft an der Marktstraße. "Der Mietvertrag läuft aus", sagt Geschäftsführer Graziano Ruggeri bedauernd. Er hätte gerne verlängert und in das in die Jahre gekommene Gebäude investiert. "Doch die Verhandlungen mit der Eigentümergemeinschaft sind erfolglos verlaufen. Jetzt gehen wir raus."

Vor elf Jahren hat der damals 23-jährige Solinger Bankkaufmann das traditionelle Spielwarengeschäft in der Innenstadt von Walter Ebenrett übernommen. Der hatte 1984 gemeinsam mit mehreren Mitarbeitern Spielwaren Seidel an der Marktstraße "neu" eröffnet, nachdem das einst blühende Familienunternehmen an der Hochstraße Ecke Rheinstraße zunächst von der Franz-Carl-Weber-GmbH übernommen und wenige Jahre später dann geschlossen wurde.

Die Zeiten für Spielwarengeschäfte seien inzwischen schwieriger geworden. "Das Internet und Multi-Media-Anbieter sind ernsthafte Konkurrenz für den Fachhandel", sagt Ruggeri. Ein Grund, weshalb die Verkaufsfläche von 1200 Quadratmeter über die Jahre nicht zu halten gewesen und auf derzeit 700 geschrumpft sei. Zwei Etagen sind in dem fünfgeschossigen Haus bereits geschlossen, die dritte wird folgen.

Derzeit läuft der Ausverkauf für Technik-Spielzeug. Große Plakate an den Schaufenstern zeugen davon: "Alles muss raus". Dennoch verspricht Ruggeri, dass bis Ende 2010 das komplette Sortiment zu kaufen ist, nur die Technik-Abteilung werde aufgegeben. Der Geschäftsmann betreibt drei weitere Seidel-Geschäfte in Uerdingen, Viersen und neuerdings auch in Mönchengladbach, die von der Schließung in der Innenstadt nicht tangiert sind.

"Um gegen die Konkurrenz bestehen zu können, müssen Geschäfte modern und ansprechend sein", sagt Ruggeri. Auch wenn er sein Geschäft an der Marktstraße aufgibt, schließt er eine Rückkehr in die Innenstadt nicht aus. 400 Quadratmeter Fläche und ein längerer Mietvertrag sind die Voraussetzung.

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