Krefeld Schulsanierung: Eltern fordern Krefelder OB auf, einzuschreiten

In einem offenen Brief kritisiert die Stadtschulpflegschaftdie Arbeit der Projektgruppe „Gute Schule 2020“.

Claudia Wichmann und ihr Stellvertreter Thomas Jansen von der Stadtschulpflegschaft üben Kritik.

Claudia Wichmann und ihr Stellvertreter Thomas Jansen von der Stadtschulpflegschaft üben Kritik.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Claudia Wichmann hatte es laut eigener Aussage geahnt. Die Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft wies Verwaltung und Politik bereits vor über einem Jahr darauf hin, dass Krefeld sich für die Umsetzung von Förderprojekten im Rahmen des Landesprogramms „Gute Schule 2020“ personell besser aufstellen müsse.

Neun Monate nach dem Start der Modernisierungsinitiative für Schulgebäude steht fest: Der Verwaltung fehlen genau diese Experten jetzt. „So hängt Krefeld mal wieder hinterher und verpasst die wichtigsten baulichen Investitionen, damit unsere Kinder in guter Umgebung für ihre und unsere Zukunft lernen können. Im regionalen Wettbewerb haben die Verantwortlichen der Stadt Krefeld es bisher offenbar nicht geschafft, die Stadt in diesen wichtigen Zukunftsfragen ordentlich zu positionieren“, kritisiert Claudia Wichmann.

Die Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft fordert nun von Oberbürgermeister Frank Meyer, sich persönlich der verschleppten Planung anzunehmen und zu gewährleisten, dass die Jahrestranchen von rund 7,5 Millionen Euro nicht verfallen. „Somit sollte, nein muss Oberbürgermeister Frank Meyer seine Personalverantwortlichen zur Raison auffordern und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen“, fordert Wichmann und ergänzt süffisant: „Stell’ dir vor, es gibt frisches Geld für klamme Kommunen und keiner sieht sich in der Lage, dies abzufordern“. Wichmann will mit ihrem Appell aufrütteln. Denn noch ist Zeit. Wenn die Verwaltung, wie vom Beigeordneten Martin Linne angekündigt, die Planung für einzelne Sanierungsmaßnahmen noch in diesem Jahr konkretisiert und Ausschreibungen vorbereitet, könnten einzelne Projekte in 2018 angegangen werden. Bis zum Ende des kommenden Jahres müssten zumindest Teile der jeweiligen Arbeiten begonnen und gegebenenfalls auch schon abgeschlossen sein, damit die Fördersumme von rund 7,5 Millionen Euro aus 2017 noch geltend gemacht werden kann gegenüber der Landesregierung.

Insgesamt geht es bei der Modernisierungsoffensive für Schulen in Krefeld um Fördergelder von 30,2 Millionen Euro, die in vier Jahrestranchen abgerufen werden können. Im Februar 2017 wurde in der Projektgruppe „Gute Schule 2020“ zumindest eine Grobplanung entwickelt, in der unter anderem Investitionen in das Gymnasium am Stadtpark und die Regenbogenschule aufgeführt sind. In der Expertenrunde nicht vertreten ist im Übrigen die Schulpflegschaft. „Wir wären gerne dabei, aber wir haben ja nicht mal einen festen Sitz im Schulausschuss“, sagt Claudia Wichmann.

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