Schule Schulstart mit Schwierigkeiten

Krefeld · 43 Standorte hat die Stadt in den Ferien saniert. In der Kaufmannsschule bleibt auf unbestimmte Zeit die Turnhalle zu. Die Baumaßnahmen an Mosaik- und Regenbogenschule sind Thema im Unterausschuss am Donnerstag.

Die 50 Jahre alten Pavillons der Mosaikschule sollen abgerissen werden. Wann ist noch ungewiss.

Die 50 Jahre alten Pavillons der Mosaikschule sollen abgerissen werden. Wann ist noch ungewiss.

Foto: Ja/Bischof, Andreas (abi)

Den ersten Schultag nach den Sommerferien startet für die Fünftklässler der Gesamtschule Kaiserplatz nicht nur an einer neuen Schule — sie werden auch in einer frisch sanierten Aula mit neuem Parkettboden begrüßt. Ob Klassenräume, Schulflure und Sanitäranlagen: Die Stadt hat die Ferienzeit genutzt, um die Sanierung Krefelds maroder Schulgebäude endlich anzupacken. 43 Standorte stehen aktuell auf der Agenda des Fachbereichs Zentrales Gebäudemanagement, 4,67 Millionen Euro wurden und werden hier aus städtischen so wie aus Landesfördermitteln (Gute Schule 2020, Kinfög II) in Sanierung und Instandhaltung investiert. Insgesamt sollen in den nächsten Jahren bis 2022 143 Millionen Euro in Krefelds Schullandschaft fließen. Zu den mehr als 1000 Einzelprojekten zählen auch etliche Neubau- und Erweiterungsmaßnahmen (siehe Infokasten).

Turnhalle des Berufskolleg Kaufmannsschule nicht nutzbar

Baustellen gibt es genug: Zum Beispiel am Berufskolleg Kaufmannsschule. Dort wurde bei Abbrucharbeiten des Dachaufbaus über dem Zwischentrakt der Turnhalle im Rahmen der Sanierungsarbeiten „eine sicherheitsrelevante, überprüfungswerte Sachlage vorgefunden“, teilt die Stadt am Dienstag, einen Tag vor Schulbeginn, mit. Bei den Arbeiten seien „Mängel an Leitungen festgestellt worden, die überprüft werden müssen“, erklärt Rachid Jaghou, Leiter des Fachbereichs Zentrales Gebäudemanagement. Was das genau bedeutet, ist noch unklar. Fest steht aber: Eine Nutzung des Umkleidebereiches sei „bis auf weiteres nicht möglich. Da die Zuwegung zur Halle durch diesen Bereich führt, ist vorübergehend die gesamte Turnhalle nicht nutzbar. Eine genauere Zeitplanung der notwendigen Arbeiten soll am Mittwoch, 29. August, erstellt werden.“

Jaghou: „Bei einem so umfangreichen Maßnahmenpaket im Schulbereich kann es vorkommen, dass Sperrungen vorgenommen werden müssen. Sicherheit geht vor.“ Auch beim Badezentrum Bockum., dass wegen möglicherweise einsturzgefährdeter Wände ebenfalls auf unbestimmte Zeit geschlossen bleibt. Die Turnhalle des Berufskollegs ist damit nunmehr eine weitere Nummer auf der Liste Krefelds maroder Sportstätten.

Marode sind auch Regenbogen- und Mosaikschule. Ein Jahr ist es her, dass die Grundschüler der Regenbogenschule wegen Schwammbefalls in einem Nebengebäude von der Gladbacher Straße nach Stahldorf umziehen mussten. Im Mai starteten die Kernsanierungsarbeiten, die, so Jaghou, noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die Plan- und Kostenfestsetzung für den Erweiterungsbau soll der Unterausschuss für Schulbau, -sanierung und -ausstattung am Donnerstag beschließen. Gesamtkosten: knapp 5,2 Millionen Euro.

Mosaikschüler müssen auf Umzug an Prinz-Ferdinand-Straße warten

So weit ist man an der Mosaikschule noch nicht. Die Pavillons am Grundschulstandort Hofstraße wurden in den 1970er Jahren provisorisch aufgebaut — unterrichtet wird darin heute noch. Auf die Arbeits- und Lernbedingungen an der Hofstraße hatten Lehrer zuletzt bei einem Infoabend der SPD aufmerksam gemacht: Bis sich daran etwas ändert, werden wohl noch Jahre vergehen. Immerhin: Die Machbarkeitsstudie und Kostenfeststellung zu Umbau und Erweiterung der Prinz-Ferdinand-Schule als Zwischenlösung wird am Donnerstag im Unterausschuss vorgestellt.

15,7 Millionen Euro sollen allein Umbau und Herrichtung der alten Hauptschule an der Prinz-Ferdinand-Straße zu einer dreizügigen Grundschule mit Inklusion und Offenem Ganztags-Angebot kosten. Mit drei Jahren rechnet Jaghou, bis die Mosaikschüler dorthin umziehen können. „Aktuell stehen die Entwurfsplanungen an, der Beschluss zur Umsetzung etwa Anfang nächsten Jahres.“ Für die europaweite Ausschreibung müsse man sechs bis neun Monate einplanen – bis dahin ist kein Stein gesetzt.

Der Leiter des Fachbereichs Zentrales Gebäudemanagement zieht zu Schulbeginn dennoch ein positives Fazit — und blickt auch optimistisch in die Zukunft: „Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir in den Sommerferien geschafft haben.“ Die Verwaltung arbeite „weiter intensiv daran, die Baumaßnahmen, die wir Anfang des Jahres vorgestellt haben, umzusetzen“, betont Jaghou und weiter: „Das läuft aus meiner Sicht nach Plan.“

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